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  • Aufkündigung des Iran-Atom-Abkommens

Washington Paroli bieten

Roland Etzel zur Aufkündigung des Iran-Atom-Abkommens

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Entscheidung der USA, ein selbst maßgeblich mitverhandeltes Abkommen zu brechen, hat die Welt, nicht allein die nahöstliche, ein erhebliches Stück unsicherer gemacht, einen neuen verheerenden Krieg in Sichtweite gerückt. Man sollte dabei nicht von einem Alleingang Trumps sprechen, denn nennenswerter Widerstand gegen den Aggressionskurs des Präsidenten zeichnet sich in den USA bislang nicht ab.

Die Repräsentanten aus der EU, Mitunterzeichner und Verteidiger des Iran-Atom-Abkommens, sehen sich düpiert, geradezu lächerlich gemacht durch den erbarmungslosen Unilateralismus Washingtons. Dennoch muss sich erst zeigen, was das verkündete Zusammenstehen von Macron, May und Merkel zur Verteidigung des Abkommens und damit des Friedens wert ist. Die besonnenen Reaktionen aus den Mitunterzeichnerstaaten China und Russland, vor allem aber aus Teheran böten Anknüpfungspunkte für die Friedensnobelpreisträgerin EU, dieser Auszeichnung jetzt auch gerecht zu werden.

Die Abwendung des nun drohenden Krieges, den Israel und Saudi-Arabien offenbar nicht früh genug beginnen können, sollte jede politisch-diplomatische Anstrengung verantwortungsvoller Staatsführung wert sein. Auch weil es um noch viel mehr geht. Gibt Europa klein bei, wenn dieser Vertrag nach den primitiven und perfiden Lügen von Trump und Netanjahu zunichte gemacht wird - was sind dann andere und künftige Abkommen, ob im Nahen oder Fernen Osten, noch wert?

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