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Polizei setzt Räumung von ZAD fort
Behörden gehen mit weiterer Aktion gegen Umweltschützer in Westfrankreich vor
Nantes. Nach einer mehrwöchigen Pause hat die französische Polizei die Räumung eines seit Jahren von Aktivist*innen besetzten Geländes in der Nähe von Nantes fortgesetzt. Der Großeinsatz begann am frühen Donnerstagmorgen; laut einer Mitteilung des Innenministeriums wurden 2000 Gendarmen eingesetzt.
Bei einer ersten Räumungsaktion der »Zone à deféndre« (die zu verteidigende Zone, ZAD) im April war es zu schweren Zusammenstößen gekommen. Damals hatten die Behörden 29 Unterkünfte zerstört.
Die Regierung hatte den Aktivist*innen anschließend Zeit gegeben, für landwirtschaftliche Projekte in dem großen Gebiet Anträge auf offizielle Anerkennung zu stellen. Die Frist dafür war am Montag abgelaufen.
Das Innenministerium erklärte, die Bewohner*innen der nun zu räumenden Unterkünfte verweigerten jede Diskussion. Die Aktivist*innen hatten gewarnt, dass neue Räumungen »die Spannung wieder dramatisch steigern« würden.
Anlass der Geländebesetzung in Westfrankreich war ursprünglich der Protest gegen ein umstrittenes Flughafenprojekt. Nach jahrzehntelangem Streit hatte Frankreich im Januar auf den neuen Flughafen bei Nantes verzichtet. Die Regierung kündigte damals an, dass die Besetzer das Gelände bis zum Frühjahr verlassen müssten. Für die Aktivisten ist das Ende des Bauprojekts jedoch nicht ausreichend. Sie bekräftigten in einem Kommuniqué die Forderung nach Entschädigung enteigneter Bäuer*innen und Bewohner*innen, stemmen sich gegen die Vertreibung derer, die weiter im Wald leben wollen und verlangen, dass das Gebiet »ein Bereich für soziale, ökologische und landwirtschaftliche Experimente« bleiben kann. dpa/nd
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