Perspektive EU-Beitritt
Annäherung beim Westbalkan-Gipfel in Sofia
Sofia. Die EU will die Länder des westlichen Balkans stärker an sich binden, ohne schnelle Beitritte zu versprechen. Die Staats- und Regierungschefs der Union verabschiedeten am Donnerstag beim Gipfel in Sofia eine Erklärung, welche die »uneingeschränkte Unterstützung für die europäische Perspektive« bekräftigt. Konkrete Beschlüsse mit Blick auf eine EU-Mitgliedschaft in der Region des ehemaligen Jugoslawiens gab es aber nicht. Serbien, Montenegro, Mazedonien und Albanien sind bereits seit mehreren Jahren Beitrittskandidaten, Kosovo und Bosnien-Herzegowina führt die EU als »potenzielle Kandidaten«. Als Ziel nennt die »Sofia-Erklärung« den Ausbau der Beziehungen in den Bereichen Verkehr, Energie, digitale Netze und Wirtschaft.
In der Schlusserklärung wird auch nicht von Westbalkan-Staaten gesprochen, sondern nur von »Partnern«. Grund ist, dass Griechenland, Rumänien, die Slowakei, Spanien und Zypern die Unabhängigkeit Kosovos von Serbien nicht anerkennen. Angesichts der Unabhängigkeitsbestrebungen in der eigenen Region Katalonien nahm Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy auch nicht an dem Treffen teil.
Der letzte Gipfel mit den Westbalkan-Staaten hatte vor 15 Jahren stattgefunden. Der nächste soll im ersten Halbjahr 2020 in Kroatien abgehalten werden. dpa/nd
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