Aktivisten gegen Facebook
Konzernchef wird am Abend in Brüssel befragt
Washington. Aktivisten in den USA haben eine Kampagne für die Zerschlagung des Facebook-Konzerns gestartet. Der Internetriese habe »zu viel Macht über unser Leben und unsere Demokratie«, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Aufruf mehrerer Gruppen, die eine Internet- sowie eine Facebook-Seite ins Leben riefen.
Dort werben sie für eine Petition an die US-Kartellrechts- und Verbraucherschutzbehörde FTC, wonach das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg seine Dienste In-stagram, WhatsApp und Messenger ausgliedern und strikte Regeln für den Schutz der Privatsphäre der Nutzer erlassen soll. »Facebook entscheidet einseitig über die Nachrichten, die Milliarden Menschen weltweit jeden Tag sehen. Es kauft potenzielle Konkurrenten oder treibt sie in den Konkurs, um sein Monopol zu bewahren«, so die Aktivisten. Hinter der Kampagne stehen die Organisationen Demand Progress, MoveOn und Sum-OfUs sowie Citizens Against Monopoly, Jewish Voice for Peace und Muslim Grassroots Movement.
Ein Facebook-Sprecher erklärte, das Unternehmen befinde sich in einer »Konkurrenzumwelt, in der Menschen unsere Apps und zugleich Gratisangebote vieler anderer Anbieter nutzen«. Zuckerberg hatte bei seiner Anhörung im US-Kongress im April gesagt, er habe nicht den Eindruck, dass Facebook ein Monopol habe.
In der Affäre um Datenmissbrauch sollte Zuckerberg am Dienstagabend dem Europaparlament Rede und Antwort stehen. Nachdem die Anhörung zunächst nicht öffentlich sein sollte, willigte der Facebook-Chef in eine Liveübertragung im Internet ein. Der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold forderte vor der Befragung umfassende Aufklärung über den Datenskandal.
Facebook hatte eingeräumt, dass Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet sind. Sie sollen unter anderem für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. AFP/nd
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