Digitaler Kurswechsel

Ulrike Henning über den fälligen Neustart bei der Gesundheitskarte

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Alles auf eine Karte? Das wollen immer weniger, auch wenn es mit den Aussagen zur Zukunft der elektronischen Gesundheitskarte in den letzten Wochen hin und her ging. Das Projekt sollte zu einem Stück Plastik samt Chip führen, mit dem die gesammelten Gesundheitsdaten jedes Krankenversicherten zugänglich wären. Eine sichere technische Infrastruktur dafür ist jedoch nach 1,7 Milliarden Euro Ausgaben noch immer nicht in Sicht.

Auch im Bundesgesundheitsministerium ist inzwischen angekommen, dass Chipkarten nicht mehr so ganz der Technik letzter Schrei sind. Nun sollen Smartphones und die für sie programmierten Anwendungen die individuellen Gesundheitsdaten sicher transferieren oder wenigstens zugänglich machen. Auch wenn hinter das Wörtchen »sicher« mindestens drei Fragezeichen gehören, bekommt Minister Jens Spahn (CDU) freie Hand von der Kanzlerin.

Wenn schon die Regierung umschwenkt, ist es auch wohlfeil für Frank Ulrich Montgomery, sich in die Front der Neustart-Befürworter einzureihen. Die Bundesärztekammer, deren Präsident er ist, gehört zu den Gesellschaftern der Gematik, die fast 15 Jahre lang ungestört an der Chipkarte werkelte, um bis jetzt doch keine zukunftsfähige Lösung anzubieten. Dann eben jetzt: Alles auf Anfang!

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal