• Berlin
  • Protest gegen Mietenwahnsinn

Junge Liberale kündigen Besetzung an

FDP-Nachwuchspolitiker wollen mit der Aktion Kritik an der Haltung der Grünen üben

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Jungen Liberalen (JuLis) wollen am Donnerstag die Geschäftsstelle des Landesverbands der Berliner Grünen besetzen. Das kündigten sie am Mittwoch per Pressemitteilung an. Werner Graf, Landesvorsitzender der Grünen, sagte dem »nd«: »Wir freuen uns, dass die JuLis auf der guten Seite der Macht angekommen sind.« Allerdings hätten sie einige Fehler gemacht, die Hausbesetzern nicht unterlaufen dürften, unter anderem hätten sie Zeit und Ort der Aktion vorher angekündigt. »Wir wollen die JuLis gerne unterstützen und ihnen einen kleinen Workshop zur richtigen Planung von Hausbesetzungen anbieten«, sagte Graf.

Auf Nachfrage stellte JuLi-Sprecher Lars Rolle klar, tatsächlich handele es sich um eine Demonstration vor dem Gebäude. »Wir werden die Geschäftsstelle weder stürmen noch besetzen.« Die Jugendorganisation der FDP will damit gegen die »inakzeptablen Äußerungen linker und grüner Politiker« zu den Hausbesetzungen am Pfingstwochenende demonstrieren. Politiker der LINKEN und Grünen hatten die Hausbesetzungen in der Reichenberger Straße 114 in Kreuzberg und der Bornsdorfer Straße in Neukölln zum Teil als »legitim« und »verständlich« bezeichnet. Rolle sagte nun: »Hausbesetzungen sind eine Straftat.« Man könne über Gesetzesänderungen nachdenken, er glaube aber nicht, dass Hausbesetzungen irgendwann legal würden. Um die Wohnungsnot zu mindern, schlagen die JuLis eine Deregulierung des Wohnungsbaus vor.

Die CDU forderte derweil, die Besetzungen in der kommenden Woche im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen zu besprechen. Es bestehe »dringender Klärungsbedarf, wie diese Koalition zu Recht und Ordnung steht«, hieß es in einer Mitteilung.

Grünen-Chef Graf sagte: »Auch spekulativer Leerstand ist eine Straftat.« Neubau helfe nur, wenn nicht Luxuswohnungen entstünden, sondern günstiger Wohnraum für Menschen mit kleinem Geldbeutel.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -