- Politik
- Kim Jong-un und Donald Trump
Nordkorea droht erneut mit Absage von Gipfel
Pjöngjang nennt Äußerungen von US-Vizepräsident Pence »ignorant und dumm«
Seoul. Nordkorea hat erneut mit einer Absage des geplanten Gipfeltreffens mit US-Präsident Donald Trump gedroht. Die nordkoreanische Vize-Außenministerin Choe Son Hui bezeichnete jüngste Äußerungen von US-Vizepräsident Mike Pence am Donnerstag als »ignorant und dumm«, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete. »Wir werden die USA weder um einen Dialog anflehen noch die Mühen auf uns nehmen, sie zu überzeugen, wenn sie sich nicht mit uns zusammensetzten wollen«, erklärte Choe. Sie werde Staatschef Kim Jong-un empfehlen, den Gipfel abzusagen, sollte Washington weitere derartige Drohungen äußern. Das historische Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim ist für den 12. Juni in Singapur geplant.
Pence hatte Kim in einem am Montag veröffentlichten Interview gewarnt, er solle Trump nicht herausfordern. Dies wäre ein »großer Fehler«. Pence warnte außerdem, Nordkorea könne wie Libyen enden, wenn Kim keinen »Deal« mache. Libyen hatte vor 15 Jahren erklärt, seine Massenvernichtungswaffen im Gegenzug für die Aufhebung von Sanktionen zerstören zu wollen. Staatschef Muammar al-Gaddafi wurde im Oktober 2011 von Aufständischen getötet; die westlichen Atommächte unterstützten damals die Rebellen. Seitdem herrscht in Libyen politisches Chaos.
Ähnlich wie Choe hatte Nordkoreas Erster Vizeaußenminister Kim Kye Gwan vor einer Woche das Gipfeltreffen in Frage gestellt. Die Führung in Pjöngjang sieht sich durch die USA bedroht und hat deshalb Atomraketen entwickelt. Die USA verlangen von Nordkorea einen vollständigen Abbau seines Atomprogramms. Agenturen/nd
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