- Politik
- Attacke in Belgien
Vier Menschen bei Schießerei in Lüttich getötet
Staatsanwaltschaft: Terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen
Lüttich. Bei einer Schießerei im belgischen Lüttich sind am Dienstag zwei Polizisten, eine Autofahrerin und der mutmaßliche Angreifer erschossen worden. Zwei weitere Polizisten seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Lüttich mit. Die belgische Bundesstaatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, da ein terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne, sagte ein Sprecher.
Der genaue Ablauf des Geschehens war zunächst unklar. Die Gewalttat ereignete sich Medienberichten zufolge gegen 10.30 Uhr im Zentrum der nahe der Grenze zu Deutschland gelegenen Stadt. Der Angreifer sei dann in Richtung einer Schule geflüchtet, es habe eine Geiselnahme gegeben. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der Angreifer sei von Mitgliedern einer Spezialeinheit getötet worden.
Der Ort des Geschehens in der Lütticher Innenstadt wurde weiträumig abgesperrt. Die Schüler seien von den Ereignissen nicht direkt betroffen gewesen und umgehend evakuiert worden, sagte die Mutter eines siebenjährigen Kindes der Nachrichtenagentur AFP. Dem Angreifer sei es nicht gelungen, das Gebäude zu betreten.
Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTBF war der Angreifer erst tags zuvor aus der Haft entlassen worden. Demnach sei er der Polizei nicht als »radikalisiert« bekannt gewesen. »Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser abscheulichen Tat in Lüttich«, erklärte der belgische Innenminister, Jan Jambon, im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Seit 2016 ist Belgien Schauplatz mehrerer Angriffe auf Militär- oder Polizeibeamte geworden. Der letzte als »terroristisch« eingestufte Anschlag ereignete sich am 25. August 2017, als ein 30-jähriger Mann Soldaten im Zentrum von Brüssel mit einem Messer angriff. Am 22. Januar hatte Belgien nach drei Jahren die Terrorwarnstufe gesenkt. AFP/nd
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