Inflationär wichtig
Weltkulturerbe
Deutsche Welterbe-Anträge werden nach Angaben der Vertreterin Deutschlands im Welterbe-Kommitee, Birgitta Ringbeck, besonders streng geprüft. Mit 42 Welterbestätten gehöre Deutschland zu den sehr gut repräsentierten Staaten auf der Welterbe-Liste, sagte sie am Sonntag laut Manuskript in Aachen. »Selbstkritisch müssen wir zugeben, dass wir damit zur inflationären Entwicklung der Welterbeliste beigetragen haben.« Zu den Problemen der Welterbeliste gehöre auch die Häufung von Stätten vergleichbaren Typs, sagte sie bei der zentralen Veranstaltung zum bundesweiten Welterbetag.
Einige Kulturerbe-Kategorien wie historische Altstädte, christliche Sakralbauten und Schloss- und Parkanlagen aus Renaissance und Barock seien schon lange überrepräsentiert. Neue Anträge aus Deutschland würden besonders streng geprüft und klassische Denkmaltypen hätten so gut wie keine Chancen, sagte Ringbeck laut Manuskript.
Bei der Eröffnung der Welterbe-Liste 1978 wurde der Aachener Dom als erstes deutsches Denkmal aufgenommen. Von den weltweit 1073 Welterbestätten liegen nach Angaben Ringbecks 45 Prozent in Europa. Es gebe einen unübersehbaren Eurozentrismus. Übergreifendes Ziel sei es aber, das Verständnis für den Kern der Welterbekonvention zu stärken: Die Vorstellung eines gemeinsamen Erbes der gesamten Menschheit, das es zu schützen und zu bewahren gelte. Zu den Welterbestätten gehören sowohl Kultur- als auch Naturerbe. dpa
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.