Soziale Lage in den Kiezen hat sich verbessert

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Zahlen und Fakten sind die Grundlage für stadtpolitische Maßnahmen. Wissenschaftler fragen seit nunmehr 20 Jahren in Berlin nach Zahlen zu Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit, Transferbezug der Nicht-Arbeitslosen sowie Kinderarmut. Die Werte werden für insgesamt 436 Planungsräume abgefragt, aus den abgefragten Werten wird dann für die Gebiete ein »Gesamtindex soziale Ungleichheit« erstellt. Aus den mathematischen Berechnungen lassen sich dann Schlüsse zu sozialen Ungleichheiten und Entwicklungen ziehen. Diese Erkenntnisse wiederum dienen dazu, Fördergebiete für das Quartiersmanagement zu identifizieren. Am Donnerstag wurde die neueste Studie von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Öffentlichkeit präsentiert.

»Nur wer die soziale Lage in den Kiezen kennt, kann Strategien und Konzepte entwickeln, die den Problemen vor Ort wirklich gerecht werden«, erklärte Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE). Mit dem Monitoring Soziale Stadt verfüge Berlin über ein wissensbasiertes und weithin anerkanntes Instrument der sozialen Raumbeobachtung. »Berlin ist damit Vorbild und Vorreiter für andere Städte in Deutschland«, sagte Lompscher.

Die Untersuchung zeigt: Die Werte haben sich 2015 und 2016 in Berlin leicht verbessert. Seit 2005 geht die Zahl der von Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen kontinuierlich zurück. Nahezu konstant blieb dagegen der Anteil an nicht arbeitslosen Bezieherinnen und Beziehern von Transferleistungen. Zwar nahm auch die Kinderarmut geringfügig ab, im bundesweiten Vergleich liegt sie in Berlin aber weiter auf einem hohen Niveau.

Auch die räumlichen Unterschiede bestehen weiter: Gebiete mit überdurchschnittlich hoher sozialer Benachteiligung finden sich besonders häufig in Spandau-Mitte, Neukölln-Nord, Wedding/Moabit und Kreuzberg-Nordost.

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