Nordost-LINKE klagt gegen Strategiefonds

Koalitionäre aus SPD und CDU hätten ihren eigenen Wahlkreissicherungstopf geschaffen, sagt die Fraktionschefin

  • Lesedauer: 1 Min.

Schwerin. Die LINKE-Fraktion im Schweriner Landtag sowie die Linksabgeordneten im Finanzausschuss haben vor dem Landesverfassungsgericht Klage gegen den Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingereicht. Wie das Gericht am Donnerstag in Greifswald mitteilte, wurden Landtag und Landesregierung inzwischen um Stellungnahme gebeten. Die Fraktion sieht die Rechte des Landtags insgesamt und der Opposition im Besonderen verletzt. Sie kritisiert, dass die Regierungsparteien nach Gutsherrenart Mittel aus dem Fonds verteilen, anstatt die Kommunen finanziell ausreichend auszustatten.

»Mit dem Strategiefonds wollten SPD und CDU eigentlich besondere, für die Entwicklung des Landes wegweisende Projekte und Programme mit Leuchtturmcharakter finanzieren. Tatsächlich jedoch haben die Koalitionäre ihren eigenen Wahlkreissicherungsfonds geschaffen«, sagte LINKE-Fraktionschefin Simone Oldenburg unter Hinweis auf die Mittelvergabe an Kommunen und Vereine. Das müsse gestoppt werden.

Die Koalitionspartner SPD und CDU hatten sich nach der Landtagswahl 2016 darauf verständigt, Haushaltsüberschüsse zu drei Vierteln zum Schuldenabbau einzusetzen und ein Viertel dem Strategiefonds zuzuleiten. Mitte Mai hatten die Regierungsfraktionen dem Finanzausschuss eine Liste mit 129 Förderprojekten vorgelegt, die 2018 Geld aus dem Fonds bekommen sollen, und mit ihrer Stimmenmehrheit beschlossen. Das Gesamtvolumen betrug 24 Millionen Euro. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.