Werbung

Nordost-AWO verspricht Transparenz

Landesverband wählte neuen Chef in Abwesenheit

  • Lesedauer: 2 Min.

Rostock. Der Rechtsanwalt Uwe Kunik ist neuer Chef des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Mecklenburg-Vorpommern. Er wurde am Samstag auf einer außerordentlichen Landeskonferenz in Rostock in Abwesenheit gewählt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzender erhielt 53 Ja-Stimmen, neun Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Kunik hatte keinen Gegenkandidaten und konnte den Angaben zufolge aus privaten Gründen nicht an der Wahl teilnehmen.

Das Ergebnis zeige eindeutig, dass der Verband zusammenstehe und bereit sei, kommende Herausforderungen zu meistern, ließ der frisch gewählte Chef mitteilen. Er löst Rudolph Borchert ab, der sein Amt im November aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. Zu der Veranstaltung kamen laut AWO neben Teilen des Vorstands 65 Delegierte. Am Rande der Veranstaltung gab der Vorstand auf dpa-Nachfrage zudem bekannt, dass sich die AWO der Transparenzinitiative von Landessozialministerin Stefanie Drese (SPD) anschließen will.

Nach Vorwürfen der Untreue, Vetternwirtschaft und der unsauberen Geschäftsführung gegen mehrere Sozialverbände in Mecklenburg-Vorpommern hatte Drese im Februar eine Transparenzinitiative der Wohlfahrtsorganisationen angekündigt. Dabei gehe es um bundeseinheitliche Standards zur Transparenz sowie zu Rechnungslegungs- und Publizitätspflichten gemeinnütziger Organisationen, erklärte sie.

Außerdem wurde bei der Delegiertenkonferenz eine Satzungsänderung hin zum Vier-Augen-Prinzip beschlossen. Nun könne kein Mitglied des Vorstands den Verein mehr allein vertreten. Vor knapp zwei Jahren war die AWO durch Vorwürfe der persönlichen Bereicherung im Kreisverband Müritz erschüttert worden. Der neu gewählte stellvertretende Vorsitzende, der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Albrecht, sprach in diesem Zusammenhang von Fehltritten einzelner Mitglieder. Nun müsse verlorenes Vertrauen wiederhergestellt werden. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.