• Politik
  • Repression gegen linke Szene

Zwei französische Aktivisten wegen Anti-G20-Protest festgenommen

Verdacht des schweren Landfriedensbruchs gegen zwei Aktivisten / Urteil wegen vermeintlicher Laserpoint-Attacke auf Polizeihubschrauber

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Knapp ein Jahr nach den schweren Auseinandersetzungen beim G20-Gipfel in Hamburg ist in Frankreich die Wohnung von zwei Verdächtigen durchsucht worden. Eine 25-jährige Frau und ein 35 Jahre alter Mann wurden vorläufig festgenommen, wie die Polizei Hamburg am Mittwoch mitteilte. Gegen die beiden wird demnach wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs ermittelt.

Mit Unterstützung der französischen Behörden wurde die Wohnung der beiden Verdächtigen in Commercy in Ostfrankreich durchsucht. Sie sollen laut den Ermittlern bei den Ausschreitungen im Juli 2017 den sogenannten schwarzen Block aufgewiegelt haben. So sollen sie unter anderem durch Arm- und Handzeichen sowie skandierende Rufe die Gewaltbereitschaft des Blocks gesteigert und ihn gezielt auf Polizisten gelenkt haben.

Am Mittwoch wurde laut Hamburger Polizei zudem ein Szenetreff von Linksaktivisten in Frankreich durchsucht, der maßgeblich von den beiden Verdächtigen gegen den Bau eines Atommüllendlagers initiiert wurde. Der 35-Jährige ist den französischen Behörden demnach als »gewalttätiger Umweltaktivist« bekannt.

Am Rande des G20-Gipfeltreffens in Hamburg im Juli 2017 war es zu schweren Ausschreitungen, Brandstiftungen und teilweise Plünderungen gekommen. Eine Sonderkommission der Polizei ermittelt in diesem Zusammenhang.

Schuldspruch wegen Laserpointer-Angriffs auf Polizeihubschrauber

Unterdessen ist ein 27-Jähriger wegen des Angriffs eines Polizeihubschraubers mit einem Laserpointer während des G20-Gipfels am Mittwoch zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der gebürtige Greifswalder hat sich nach Überzeugung des Amtsgerichts Hamburg-Altona des versuchten gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr sowie der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht. »Das Gericht ist davon überzeugt, dass es der Angeklagte war, der das Lasergerät bediente.«

Der Mann hatte laut Urteil am 6. Juli mehrere Stöße eines grünen Laserlichts aus dem Fenster einer Dachgeschosswohnung in Richtung des Polizeihubschraubers abgegeben, der in etwa 400 Metern Höhe über Altona kreiste. Die Verteidigung hatte auf einen Freispruch plädiert. Sie kündigte an, wahrscheinlich in Revision zu gehen. Sie bezeichnete die Aussagen der Besatzung als »erstunken und erlogen«. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.