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Vollzeit für die LINKE
Inge Höger will Landessprecherin der LINKEN in NRW werden
Am kommenden Samstag wählt die LINKE in Nordrhein-Westfalen einen neuen Vorstand. Bisher einzige Kandidatin für den Posten als Landessprecherin ist die Herforderin Inge Höger. Nach zwölf Jahren im Bundestag trat Höger im vergangenen Jahr nicht mehr zur Wahl an. Sie wollte jüngeren Genossinnen und Genossen den Weg frei machen, wie sie beim Aufstellungsparteitag erklärte. Ihre nun frei gewordene Zeit will die 67-Jährige ganz in die Partei stecken. »Als Rentnerin bin ich in Vollzeit für die LINKE da«, heißt es in ihrem Bewerbungsschreiben für das Amt als Landesprecherin.
Höger kommt aus der feministischen Gewerkschaftsbewegung. Bevor sie die Parteipolitik für sich entdeckte war sie in der ÖTV bzw. der Nachfolgegewerkschaft ver.di aktiv. Bei der AOK war die Diplombetriebswirtin Betriebsrätin und in zahlreichen ehrenamtlichen Positionen der Gewerkschaft aktiv. 2004 gehörte Höger zu den Gründungsmitgliedern der WASG und trat kurze Zeit später auch in die PDS ein. In den Bundestag ist sie 2005, 2009 und 2013 stets über die Landesliste in NRW eingezogen. Im Bundestag befasste sich Höger vor allem mit außen- und sicherheitspolitischen Themen. So war sie Mitglied der Untersuchungsausschüsse zum Luftangriff auf Kundus, zur Beschaffung von Euro-Hawk-Drohnen für die Bundeswehr oder zu den Umständen der Gefangenschaft von Murat Kurnaz in Guantanamo.
Dabei vertrat sie stets eine antimilitaristische Position. Mit ihrer klaren Positionierung im Nahost-Konflikt sorgte Höger allerdings auch wiederholt für Kritik. 2010 etwa gehörte sie zu den Passagieren eines Schiffes, das die Gaza-Blockade durchbrechen sollte, vorher aber vom israelischen Militär gestoppt wurde. Das Schiff, das Hilfsgüter nach Gaza liefern sollte, wurde teilweise von islamistischen Organisationen organisiert.
Als NRW-Sprecherin möchte sich Inge Höger ab dem nächsten Wochenende auf den Parteiaufbau und die Verankerung in den Stadtteilen konzentrieren.
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