• Sport
  • Frankreich gegen Dänemark

In Ruhe und Gemütlichkeit

Ohne große Mühe sichert sich Frankreich den Gruppensieg mit einem 0:0 gegen Dänemark

Man hatte es ahnen können, dass das Match Dänemark gegen Frankreich am Dienstagnachmittag in Moskau eine gefühlsarme Veranstaltung wird: Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hatte zwar noch am Montag behauptet, es werde ein Spiel wie jedes andere (»Wir spielen auf Sieg. Und das wird Dänemark auch tun.«), er hatte aber auch gesagt, er werde »Stammkräfte schonen« und die zweite Reihe bei Laune halten - mit einem Einsatz im Luschniki-Stadion.

Folgerichtig fehlten in der Startaufstellung am Dienstag die großen Namen. Wunderkind Kylian Mbappe, Manchester Uniteds Star Paul Pogba und auch Torwart Hugo Lloris durften pausieren. Stattdessen übernahm Real Madrids Verteidiger Raphael Varane die Kapitänsbinde von Lloris, der gegen Peru noch sein 100. Länderspiel gefeiert hatte. Zwischen den Pfosten kam Steve Mandana zum Einsatz. Der Keeper aus Marseille feierte im Alter von 33 seine WM-Premiere - der älteste WM-Debütant, den die Equipe Tricolore je aufbot.

Mindestens einen Punkt musste Dänemark holen, um aus eigener Kraft ins Achtelfinale einzuziehen. Trainer Age Heide hatte die Franzosen zuvor als bezwingbar beschrieben: »Sie haben in Testspielen gut gespielt, aber bei der WM bislang noch nicht.«

Auch in diesem letzten Gruppenspiel gegen Dänemark glänzte Frankreich nicht, die neuformierte Equipe Tricolore fand zwar gegen die Dänen schnell den eigenen Rhythmus, am Ende kamen aber wenige Torchancen heraus: Die beste, Olivier Girouds Schuss nach 15 Minuten, konnte Dänemarks Torwart Kaspar Schmeichel vereiteln. Er lenkte den Ball über das Lattenkreuz.

Dann aber verbreitete sich schon gute Kunde aus Sotschi, wo Peru gegen Australien 1:0 in der 18. Minute in Führung gegangen war. Sollte es so bleiben, wäre Dänemark selbst mit einer Niederlage im Achtelfinale - zum ersten Mal seit der WM 2002.

Die Fans aus dem Königreich feierten mit La-Ola-Wellen. Ihr Team unten lauerte auf Konter, während Frankreich mit halber Kraft versuchte, das Spiel zu machen. In der 33. zog Dembelé ab, nur knapp links am Tor vorbei. Viel mehr gab es nicht zu sehen von den Mitfavoriten auf den Titel in Halbzeit eins.

Den Skandinaviern gelang genau ein guter Tempogegenstoß, doch ihr Bester, Christian Eriksen von Tottenham Hotspur, kam nicht vor Frankreichs Verteidiger Lucas Hernandez an den Ball. Sollte sich im 37. Match das erste 0:0 der WM ereignen?

Die fast 80 000 hofften nach Wiederanpfiff auf Treffer bei diesem Gruppenfinale, doch die Teams fühlten sich beide sehr wohl, so wie es lief. Man spielte Komfortfußball. Die dänischen Fans jubelten kurz, weil in Sotschi mittlerweile das zweite Tor für Peru gefallen war. Australien war aus dem Rennen um Platz zwei.

Auf dem Rasen herrschte Flaute: Irgendwann zog Eriksen noch mal ab, die Franzosen bemühten sich, den Eindruck zu erwecken, sie strebten einen Treffer an. Doch in Wahrheit war ja nicht mal klar, was der Gruppensieg bringt: Argentinien, Kroatien oder Nigeria als Gegner? Deren Spiele standen am späten Abend noch bevor. In der 80. Minute begannen die Zuschauer zu pfeifen. Der eingewechselte Fekir zog noch mal ab, Schmeichel hielt (83.), auch Wunderfußballer Mbappé war mittlerweile eingewechselt worden. Auch er konnte aber nichts Entscheidendes beitragen. Das erste 0:0 war geschafft.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

- Anzeige -
- Anzeige -