Werbung

Es geht auch ums Geld

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein weiterer Punkt auf der Agenda der EU-Staats- und Regierungschefs werden »Wirtschaft und Finanzen« sein. Unter anderem geht es um den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) für die Jahre 2021 bis 2027.

Diese Debatte hängt wiederum eng mit jener um die Migrationspolitik der EU zusammen, wie sich in den vergangenen Tagen zeigte. So wies der Berliner »Tagesspiegel« mit Verweis auf EU-Kreise darauf hin, dass beschlossen werden könnte, im MFR vorgesehene Ausgaben jenseits der EU-Grenzen, die bislang zweckgebundene »Budgetposten aus der Entwicklungshilfe« sind, umzuwidmen in nicht-zweckgebundene Mittel. »Das heißt, das Geld wäre flexibel einsetzbar. Etwa auch für die schnelle Errichtung von Asylzentren in Afrika?«, so der »Tagesspiegel«.

Zum Thema Finanzmittel hat auch der französische Staatschef Emmanuel Macron vor dem Gipfel Forderungen gestellt. In der europäischen Migrationspolitik sollen nach dem Willen Macrons »nicht kooperationswillige« EU-Partner finanziell bestraft werden. »Man kann keine Länder haben, die massiv von der Solidarität der EU profitieren, und die deutlich ihren nationalen Egoismus bekennen, wenn es um Migrationsthemen geht«, sagte Macron am vergangenen Samstag in Paris nach einem Treffen mit dem neuen spanischen Regierungschef Pedro Sánchez. Dies sei für ihn ein Thema der Verhandlungen für den nächsten mehrjährigen EU-Finanzrahmen, fuhr Macron fort. Er sprach dabei von Bedingungen für EU-Strukturmittel, die insbesondere ärmeren Staaten zugute kommen. Ländernamen nannte der französische Präsident nicht - gemeint sein dürften aber die Visegrád-Staaten Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei.

Neu ist der Ruf nach finanziellen Sanktionen freilich nicht. Dass sich die Forderung beim Treffen des Europäischen Rates nun durchsetzt, ist so unwahrscheinlich wie die vielbeschworene »europäische Lösung« in Sachen Asyl und Migration. net

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.