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Vorgeschmack auf die S-Bahn-Zukunft

In Pankow wurde der erste vollständige Prototypzug für die Ringbahn vorgestellt

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

»Heute können wir in ein neues Zeitalter des S-Bahnangebots blicken«, freut sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Vorstellung des ersten fertiggestellten Prototypzuges der Baureihe 484. Er strahlt mit der Sonne an diesem Mittwochmittag im Pankower Stadlerwerk um die Wette.

»Das A und O bei der Konstruktion ist die Zuverlässigkeit im Betrieb«, sagt S-Bahnchef Peter Buchner. »Die Techniker von Stadler und Siemens waren bei uns in den Werkstätten und haben sich von unseren Mitarbeitern sagen lassen, woran es krankt.«. Ergebnis ist eine sehr redundante Technik. So werden die Züge weiterfahren können, selbst wenn einzelne Motoren ausfallen.

»Zwei knackige Jahre liegen vor uns, wenn wir 2021 mit dem Betrieb starten wollen«, sagt Susanne Henckel, Chefin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg. Buchner lädt zur ersten Fahrgastfahrt an Neujahr 2021 um 4 Uhr früh zum Südkreuz ein. Dort soll der Zug als S47 nach Spindlersfeld starten. Bis Ende 2023 sollen alle bestellten 382 Wagen außerdem auf den Ringbahnlinien sowie auf S46 und S8 rollen. Dann sollen auch deutlich mehr Wagen als bisher zur Verfügung stehen, rund 1500 statt bisher etwa 1300. Dafür wird auch mehr Fahrstrom benötigt. »Wir werden einen dreistelligen Millionenbetrag investieren, um mindestens 20 neue Unterwerke zu bauen«, kündigt der Berliner DB-Konzernbevollmächtigte Alexander Kaczmarek an. Mitte Juli soll auch ein Konzept vorgestellt werden, um den aktuellen Verkehr zu stabilisieren.

Bis Herbst werde man sich in der Koalition auf die Ausschreibung der weiteren Teilnetze Stadtbahn und Nord-Süd der S-Bahn einigen, verspricht Grünen-Verkehrsexperte Harald Moritz. Die SPD präferiert Betrieb und Wagenpark aus einer Hand. LINKE und Grüne wollen den Fuhrpark und dessen Wartung getrennt vom Betrieb beschaffen, entweder vollständig oder teilweise in Landeshand.

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