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Gedenken an ermordete Ägypterin in Dresden
Marwa El-Sherbini wurde 2009 im Gericht erstochen, nachdem sie den Mann wegen Beleidigung angezeigt hatte
Dresden. Dresdner und in der Stadt lebende Muslime haben am Sonntag zum neunten Mal gemeinsam der Ägypterin Marwa El-Sherbini gedacht, die 2009 im Landgericht aus Fremdenhass ermordet worden war. Mit weißen Rosen auf den Stufen zum Eingang des Gebäudes erinnerten sie an deren Zivilcourage und setzten ein Zeichen gegen Rassismus.
Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hatte zuvor aufgerufen, ein Auseinanderdriften der Gesellschaft nicht zuzulassen und sich gegen ein Klima von Hass und Angst zu wehren. »Das tägliche Ringen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt steht immer noch ganz oben auf unserer Agenda.« Am Montag lädt die sächsische Justiz zum stillen Gedenken ins Landgericht.
Marwa El-Sherbini, eine Pharmazeutin, war mit ihrem Mann, einem Genforscher, nach Dresden gekommen. Die Mutter eines kleinen Sohnes hatte einen Russlanddeutschen wegen Beleidigung auf einem Spielplatz angezeigt. Im Berufungsverfahren am 1. Juli 2009 stach der Angeklagte die Schwangere nach ihrer Zeugenaussage nieder. Der Täter wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Bluttat hatte Entsetzen in Deutschland und Proteste in der islamischen Welt ausgelöst. dpa/nd
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