- Politik
- Wohnungsnot in Deutschland
Länder nutzen Bundesfördermittel für Sozialwohnungen anderweitig
LINKE kritisiert fehlende Wohnungen und fordert Erhöhung der Mittel
Berlin. Obwohl in Deutschland Sozialwohnungen fehlen, nutzen die Länder Fördermittel des Bundes in Millionenhöhe für andere Zwecke. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKE-Bundestagsabgeordneten Caren Lay hervor. So wurden im vergangenen Jahr knapp 7,6 Prozent der insgesamt 1,583 Milliarden Euro anderweitig investiert. Die Gelder sind zwar für den Wohnungsbau gedacht, die Länder dürfen sie aber auch anders investieren.
Bezahlbarer Wohnraum wird in Deutschland immer knapper - auch weil immer mehr günstige Wohnungen aus der Mieter- oder Preisbindung herausfallen. »Die Anzahl der neu gebauten Sozialwohnungen reicht nicht einmal ansatzweise, um den Wegfall zu kompensieren«, beklagte Lay.
»Das ist politisch schlicht fahrlässig, da bundesweit über vier Millionen Sozialwohnungen fehlen.« Die LINKE fordere fünf Milliarden Euro jährlich an zweckgebundenen Mitteln, damit pro Jahr 250.000 Sozialwohnungen entstehen könnten. Die Bundesregierung will laut Koalitionsvertrag bis 2020 mindestens zwei Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau bereit zu stellen.
Selbst wenn die Länder die Bundesmittel für den Wohnungsbau einsetzen, so fördern die meisten von ihnen damit auch Eigenheime. Nur Berlin, Bremen und das Saarland tun dies nicht. dpa/nd
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