Rund 450.000 Senioren von Armut gefährdet

Quote der Gefährdeten landesweit bei 17,6 Prozent / Vor allem Frauen betroffen

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München. Rund 450.000 ältere Menschen in Bayern sind armutsgefährdet. Dies geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor. Landesweit lag demnach die Quote der von Armut Gefährdeten bei 17,6 Prozent, wobei Frauen deutlich häufiger (19,7 Prozent) betroffen sind als Männer (15 Prozent). In absoluten Zahlen waren dies 2016 rund 280.000 Frauen und 170.000 Männer.

Landesweit bedenklich erscheint insbesondere die Entwicklung der vergangenen Jahre: »Zwischen 2006 und 2016 ist die Armutsgefährdungsquote der älteren Bevölkerung insgesamt um 3,5 Prozentpunkte gestiegen, die der älteren Frauen um 3,9 Prozentpunkte und die der älteren Männer um 3,1 Prozentpunkte«, heißt es in dem Schreiben des Sozialministeriums.

Die Zahlen der Staatsregierung zur Armutsgefährdung orientieren sich am bundesweiten Median (Mittelwert) der Nettoäquivalenzeinkommen. Als armutsgefährdet gilt demnach, wer weniger als 60 Prozent dieses Medianeinkommens hat. Für Personen über 65 Jahre liegt es aktuell bei etwa 1400 Euro, die Armutsgefährdungsschwelle folglich bei 840 Euro.

Die SPD-Politikerin Doris Rauscher fordert angesichts der Zahlen, ältere Menschen verstärkt bei Alltags- und Lebenshaltungskosten zu entlasten und die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarten Verbesserungen bei der Rente zügig umzusetzen. »Die geplante Absicherung der gesetzlichen Rente auf heutigem Niveau und die Einführung einer Grundrente tragen entscheidend dazu bei, die Alterssicherung zukunftsfähig zu gestalten«, sagte sie. Auch auf Landesebene muss laut Rauscher aber mehr passieren, um das Armutsrisiko zu senken: »Wohnen wird im Freistaat mehr und mehr zur Armutsfalle.« Es könne nicht sein, dass Menschen, die teilweise seit Jahrzehnten in einer Wohnung gelebt haben, diese wegen steigender Mieten verlassen müssten. dpa/nd

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