Neuseeländisches Unternehmen führt Vier-Tage-Woche ein

Reduzierung der Arbeitszeit führt nicht zum Rückgang der Produktivität

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Wellington. Ein neuseeländisches Unternehmen will nach einem erfolgreichen achtwöchigen Test die Vier-Tage-Woche für seine Mitarbeiter dauerhaft einführen. »Die Produktivität stieg geringfügig an, der Stresslevel sank«, sagte der Geschäftsführer der Fondsgesellschaft Perpetual Guardian, Andrew Barnes, am Mittwoch einem Rundfunksender.

Im März hatte das Unternehmen das Experiment für alle 240 Mitarbeiter gestartet - bei vollem Lohnausgleich. Ein Forscherteam der Universität Auckland begleitete den Test, um den Einfluss auf die Belegschaft zu überwachen. Teil des Experiments war auch die Garantie eines Drei-Tage-Wochenendes.

Barnes sagte der Zeitung »New Zealand Herald«, man habe einen massiven Anstieg beim Engagement und der Zufriedenheit der Belegschaft über die Arbeit gesehen. Bei der Produktivität habe es dagegen keinen Rückgang gegeben. Während vor dem Test 54 Prozent der Angestellten mit dem Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben zufrieden gewesen seien, sei diese Zahl während des Tests auf 78 Prozent gestiegen.

»Wir bezahlen unsere Mitarbeiter nicht für die Zeit, die sie im Büro sind, sondern für das, was wir von ihnen kriegen, was sie produzieren«, erklärte Geschäftsführer Barnes dem New Zealand Herald. Es habe sich gezeigt, dass die reduzierte Stundenanzahl keinen Einfluss auf die wöchentliche Produktivität gehabt habe.

Barnes meint, mit dem neuen Arbeitsmodell sei auch etwas für die Geschlechtergerechtigkeit im Unternehmen getan. Gerade für junge Mütter und Väter sei eine Vier-Tage-Woche wichtig, sie könnten so das Erziehen von Kindern besser mit ihren beruflichen Verpflichtungen verbinden.

Trotz ungelöster Probleme mit dem Arbeitsrecht würde Barnes jedem Unternehmen in Neuseeland empfehlen, die Vier-Tage-Woche zu erproben. In dem Land wird bereits jetzt weniger gearbeitet als etwa in Australien oder den USA. Laut einer Erhebung der OECD liegt die Produktivität in Neuseeland unter dem internationalen Durchschnitt. dpa/nd

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