- Politik
- Richtungsstreit der LINKEN im Saarland
Lutze begrüßt Rücktritte bei der Saar-LINKEN
Bundestagsabgeordneter: »Man kann vielleicht nicht jeden integrieren«
Der Machtkampf bei der Linkspartei an der Saar spitzt sich zu. Der saarländische Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze begrüßte am Mittwoch in seiner ersten Stellungnahme den Rücktritt von drei Vorstandsmitgliedern um den früheren Fraktionsgeschäftsführer und Lafontaine-Vertrauten Heinz Bierbaum. »Drei Pensionäre gehen in Rente. Gut so, das haben sie sich verdient«, sagte Lutze dem »neuen deutschland«. »Man kann vielleicht nicht jeden integrieren«, erklärte Lutze. Bierbaum (71) warf er vor, dieser wolle »die Partei kaputt machen, weil er mit sich und seiner Rolle unzufrieden ist«. Erst sei er aus Lafontaines Landtagsfraktion »rausgekegelt worden« und jetzt nicht mehr im Bundesvorstand. »Da bleibt nur noch Nachtreten, und das noch gegen die Falschen.«
Bierbaum war bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr nicht erneut angetreten und ist auch als Stellvertreter aus dem Bundesvorstand ausgeschieden. Nach eigenen Angaben ist er aber dort weiter für internationale Beziehungen zuständig.
In der vergangenen Woche war Bierbaum zusammen mit dem früheren SPD-Landtagsabgeordneten Leo Stefan Schmitt und Ex-Betriebsrat Elmar Seiwert als Stellvertreter im Landesvorstand der Saar-LINKEN zurückgetreten. Entscheidend für den Rücktritt war laut Presserklärung »die Weigerung der Mehrheit, die dringend notwendige Mitgliederbereinigung vorzunehmen.« Damit sei der »unseligen Praxis der Mitgliedermanipulation weiterhin Tor und Tür geöffnet«.
Die verbliebenen Landesvorstandmitglieder um den angeblichen Lutze-Vertrauten Andreas Neumann wiesen das zurück. Lutze erklärte, in seinem Saarbrücker Kreisverband sei die Anzahl der Beitragssäumigen von 220 auf 106 zurückgegangen. »Der Rest folgt nach der Sommerpause.«
Zur Zukunft des saarländischen Landesverbandes erklärte Lutze: »Ich bin Saarbrücker Kreisvorsitzender. Wir bereiten jetzt die Kommunalwahl 2019 vor und wollen wieder flächendeckend antreten. In der Landeshauptstadt Saarbrücken gilt es die zehnjährige rot-rot-grüne Koalition zu verteidigen. Da interessiert uns die Hinterzimmerpolitik im Umfeld der Landtagsfraktion nicht.«
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