- Politik
- G20-Treffen der Agrarminister
Gegen Klimawandel und Hunger
Marktzugang und Digitalisierung stehen im Fokus der zukünftigen Agrarpolitik der G20-Staaten
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigte sich in der gemeinsamen Pressekonferenz in Buenos Aires hoch zufrieden nach dem zweitägigen Treffen mit ihren Kolleg*innen der 20 großen Industrie- und Schwellenländer. Die CDU-Politikerin sprach von einem »großen Durchbruch« bei der gemeinsamen Erklärung in der argentinischen Hauptsstadt. »Wir haben mehr erreicht, als sich im Vorfeld abzeichnete.«
In der neunseitigen Erklärung unterstützen die Agrarminister*innen - einschließlich der USA - ein Bekenntnis zum multilateralen Handelssystem auf der Grundlage der Welthandelsorganisation (WTO). Alle Beteiligten hätten sich darauf verständigt, »Handel als treibende Kraft des Fortschritts« zu unterstützen. »Protektionismus ist nicht der Weg, dem wir folgen sollten. Er ist keine Antwort auf die heutigen Herausforderungen«, sagte Klöckner und fügte hinzu: »Handel hilft, den weltweiten Frieden zu sichern.«
Die Erklärung sei »einmütig« gefasst worden, sagte der argentinische Agrarminister Miguel Etchevehere. Er hob die Legitimität der verhandelnden Staaten hervor, die zusammen über gut 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen auf der Welt verfügen. Sie stünden für 80 Prozent des Handels mit Agrarprodukten.
Die Minister*innen verständigten sich auch auf ein Bekenntnis zum Klimawandel. »Es ist gut, dass alle den Klimawandel akzeptieren und die positive Rolle der Landwirtschaft beim Kampf gegen den Klimawandel stärken«, so Klöckner.
Deutschland hat besonders das Thema Ackerbaustrategie in das Treffen eingebracht. Darin enthalten sind Kriterien, die Produktivität mit Nachhaltigkeit verbinden und die Bodenbelastung verringern sollen. In ihrer Abschlusserklärung sprachen sich die Agrarminister*innen für »Verbesserungen der nachhaltigen Bodennutzung« aus und wollen sich weiter mit dem Thema beschäftigen.
Klöckner hob zudem hervor, dass sich die G20-Minister*innen für eine deutliche Beschränkung beim Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ausgesprochen haben. »Alle haben sich dazu bekannt, dass Antibiotika nur zu therapeutischen Zwecken und nicht präventiv oder zur Wachstumsförderung in der Tierhaltung eingesetzt werden darf.«
Weiteres Thema war die Digitalisierung. Für Julia Klöckner der Weg, um die Branche auch für jüngere Menschen attraktiv zu machen und den Einsatz von Pestiziden zu verringern.
»Landwirtschaftliche Entwicklung, Investitionen und Handel sowie verbesserte Technologien waren in den vergangenen Jahrzehnten die Fortschrittstreiber und haben die Lebensbedingungen von Millionen Menschen auf der Welt verbessert«, heißt es in der Abschlusserklärung. Digitalisierung und Handel sollen demnach die Landwirtschaft produktiver und nachhaltiger machen. Gleichzeitig zeigten sich die Minister*innen besorgt über die wieder steigenden Zahlen der weltweit Hungernden und Mangelernährten.
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