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Immer weiter so

Haidy Damm über die Agrarpolitik der G20-Staaten

  • Lesedauer: 1 Min.

Landgrabbing, wahlweise Dürrekatastrophen oder Überschwemmungen, Wasserknappheit, Bodenerosion ... Die Liste der weltweiten Probleme in der Landwirtschaft ist lang. Hinzu kommen Freihandelsabkommen, die mal hierzulande, meist aber anderswo kleinbäuerliche Strukturen zerstören und die Agrarindustrie fördern. Aber geschenkt, laut Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist Handel ein Garant für den Weltfrieden. Ihre sich selbst legitimierenden G20-Kolleg*innen sehen in der Agrar- und Handelspolitik der vergangenen Jahrzehnte »Fortschrittstreiber«, die »die Lebensbedingungen von Millionen Menschen auf der Welt verbessert haben«. Man muss schon ziemlich blind wahlweise machtversessen sein, allein angesichts zu erwartender Millionen Klimageflüchteter, um in der Landwirtschaft ein »Weiter so!« zu verteidigen.

Der ehemalige UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat in einem Interview einmal formuliert: Es stimme, dass die Liberalisierung und Privatisierung der Weltökonomie zu großen Produktivitätssteigerungen geführt habe, aber: »Es gibt Hungerzahlen wie nie zuvor. Also kann irgendetwas an der neoliberalen Theorie nicht stimmen.«

Die Erklärung der G20-Agrarminister*innen zeigt vor allem eins: Sie sind nicht bereit, von diesem Weg abzuweichen. Gewürzt mit neuen Technikversprechen wie Digitalisierung und leeren Floskeln wie Nachhaltigkeit ist ihr Credo ein »Immer weiter so« ohne tatsächliche Chance auf Wandel.

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