Aufschrei gegen Rassismus

Said Rezek begrüßt, dass die Betroffenen sich nun selbst zu Wort melden

  • Said Rezek
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Hashtag metwo ging durch die Decke. Tausende User haben getwittert und gepostet, um ihre Rassismuserfahrungen öffentlich zu machen. Für gewöhnlich gehen diese Stimmen in den Tiefen des Internets unter. Diesmal war es anders.

Mesut Özils Rücktritt brachte die Lawine ins Rollen. In seiner Erklärung warf er der DFB-Führungsspitze, allen voran dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel, Rassismus vor. Özils prägendster Satz: »Wenn wir gewinnen, bin ich Deutscher. Wenn wir verlieren, bin ich ein Migrant!« Özils Worte spiegeln die Gefühlswelt vieler Migranten wider, anders ist die Verbreitung des Hashtags metwo nicht zu erklären. Die Schilderungen waren aus den sozialen Netzwerken bis in die etablierten Medien zu hören. Die Diskriminierung im Schulsystem, auf dem Arbeitsmarkt und Anfeindungen im Alltag wurden angeprangert. Und das wichtigste: Die Betroffenen haben, anders als üblich, mit ihrer eigenen Stimme gesprochen.

Eine Sternstunde der Demokratie und eine Gegenöffentlichkeit, wie sie im Buche steht. Nun liegt es an der Politik, Lehren aus dem Diskurs ziehen. Im Sinne einer erfolgreichen Integration, muss die Diskriminierung im Schulsystem und auf dem Arbeitsmarkt auf die politische Agenda. Diverse Studien bestätigen die Missstände längst.

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