• Berlin
  • Gewalt gegen Wohnungslose

Festnahme nach Brandanschlag auf Obdachlose

Ein 47-Jähriger gilt als tatverdächtig/ Wohnungsloser liegt weiterhin im Schutzkoma

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach dem Brandanschlag auf zwei Obdachlose in Schöneweide ist ein Tatverdächtiger gefasst worden. Der 47-Jährige sei von Zielfahndern am Dienstag in Köpenick festgenommen worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten. Dem Mann wird demnach versuchter Totschlag zur Last gelegt. Ein Haftbefehl war schon in der vergangenen Woche erlassen worden. Eine »obdachlosenfeindliche Motivlage« habe sich bislang nicht ergeben, hieß es in der Mitteilung.

Am Abend des 22. Juli waren die beiden schlafenden Obdachlosen nach Angaben von Zeugen mit Benzin übergossen und angezündet worden (»nd« berichtete). Sie hatten auf dem Bahnhofsvorplatz gelagert. Zeugen löschten den Brand. Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen in dem Fall. Zuletzt werteten Ermittler Aufnahmen aus Überwachungskameras aus.

Eines der beiden Opfer steht inzwischen vor der Entlassung aus der Klinik. Der 62-jährige Lothar D. sei gesundheitlich so weit wiederhergestellt, dass er das Krankenhaus in den nächsten Tagen verlassen könne, sagte eine Sprecherin des Unfallkrankenhauses (UKB) in Marzahn am Mittwoch. D. könne sich dann in eine organisierte Unterkunft begeben.
Nach wie vor kritisch ist hingegen der Zustand des zweiten Opfers. Der 47-jährige Andy V. liegt weiterhin in einem Schutzkoma und wird intensivmedizinisch betreut, wie die Sprecherin sagte. Ihm stünden auch noch mehrere Operationen bevor, bei denen er Hauttransplantate erhalte. Mehrere solcher OPs hat er den Angaben zufolge bereits hinter sich. dpa/nd

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