Es fehlt an Lehrlingen

Derzeit entscheiden sich zu wenige Jugendliche für eine Ausbildung

  • Lesedauer: 2 Min.

»Die Lage ist sehr ernst, die Entwicklung gefährlich« - mit solch markigen Worten beschrieb Eric Schweitzer, Präsident des Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gerade die Lage auf dem deutschen Ausbildungsmarkt. Er appelliert an die Jugend, sich nach der Schule nicht nur auf das Studium zu konzentrieren, sondern auch die Vorteile einer handwerklichen Ausbildung zu sehen. Dabei sieht es so aus, als würde es im laufenden Ausbildungsjahr einen leichten Zuwachs bei den abgeschlossenen Verträgen geben. Der kleine Anstieg hängt damit zusammen, dass etwa die IHK besonders viele Studienabbrecher und Abiturenten verzeichnete. Auch etwa 20 000 Flüchtlinge erhielten bislang einen Ausbildungsvertrag.

Gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen fordert Schweitzer angesichts der veränderten Bedingungen eine Trendumkehr. Gut ein Drittel der Unternehmen konnte im vergangenen Jahr einige Ausbildungsplätze nicht besetzen - der höchste Wert, der jemals ermittelt wurde. Für insgesamt 17 000 Ausbildungsplätze fanden sich keine Azubis. Vor allem fehlen qualifizierte Fachkräfte: »Wir müssen daher einen höheren Anteil der Schulabgänger für die berufliche Bildung gewinnen«, so Schweitzer, schließlich gehöre die duale Ausbildung zu den »Wettbewerbsvorteilen der deutschen Wirtschaft«.

Das Dilemma ist, dass trotz der vielen abgeschlossenen Ausbildungsverträge wegen zurückgehender Schülerzahlen nicht alle Lehrstellen besetzt werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass hoch qualifizierte Arbeitskräfte ausscheiden. Die Entwicklung hat aber auch positive Aspekte: Mehr junge Flüchtlinge, behinderte Jugendliche und Bewerber mit schwächeren Schulleistungen haben derzeit bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. rbu

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