Oldtimer-Flugzeug Ju-52 stürzt in den Schweizer Bergen ab

Weitere Opfer bei Unglücken nahe Luzern und in Sibirien

  • Lesedauer: 2 Min.

Bern. Beim Absturz eines Oldtimer-Flugzeugs vom Typ Junkers Ju-52 in der Schweiz sind 20 Menschen gestorben. Das teilte die Polizei am Sonntag in Flims mit. Die fast 80 Jahre alte Maschine war am Samstagnachmittag am Berg Piz Segnas verunglückt. Die Absturzstelle liegt abgelegen in den Bergen Graubündens auf 2500 Metern Höhe. Beim Einsatz der Rettungs- und Bergungskräfte waren mehrere Hubschrauber beteiligt.

Die Maschine gehörte der Ju-Air, die touristische Rundflüge anbietet. »Das Team der Ju-Air ist tief traurig und denkt an die Passagiere, die Crew und Familien und Freunde der Verunglückten«, teilte das Unternehmen mit. Der Flugbetrieb werde bis auf Weiteres eingestellt. Die Maschinen sind im Volksmund als »Tante Ju« bekannt und werden oft zu Geburtstagen oder Jubiläen von Familien, Firmen oder Vereinen gebucht.

Die abgestürzte Maschine hatte Platz für 17 Passagiere, zwei Piloten und ein weiteres Besatzungsmitglied. Sie stammte aus dem Jahr 1939. Ju-Air gehört einem Verein von Freunden der schweizerischen Luftwaffe, der 1981 die drei von der Luftwaffe ausgemusterten Maschinen übernommen hatte.

Am Samstag war bei Hergiswil - rund zehn Kilometer südlich von Luzern am Vierwaldstättersee - ein weiteres Flugzeug abgestürzt. Eine vierköpfige Familie aus der Region mit zwei minderjährigen Kindern kam dabei ums Leben, wie die Polizei in Nidwalden berichtete.

Schweizer Medien zitierten Flugexperten mit Spekulationen, dass die Hitze bei den Unglücken eine Rolle gespielt haben könnte. Bei Hitze sei die Luft dünner, was die Leistung von Maschinen beeinträchtige. Ju-Air und Polizei machten zunächst keine Angaben zu den Ursachen der beiden Unglücke.

Bei der Kollision zweier Hubschrauber der russischen Ölindustrie über Nordsibirien sind 18 Menschen getötet worden. Eine Mi-8 stürzte am Samstag ab und brannte aus, meldete die Agentur TASS. An Bord kamen drei Mann Besatzung und 15 Ölarbeiter um, die zu einer Bohrstelle fliegen wollten. Der Rotor habe sich in der Hängelast eines anderen Hubschraubers verfangen, teilte der Ölkonzern Rosneft mit. Die zweite Maschine warf ihre Fracht ab und konnte sicher landen. Den Angaben zufolge ereignete sich der Unfall nahe der Ölförderanlage Wankorneft, einer Tochterfirma von Rosneft. Sie liegt 2700 Kilometer nordöstlich von Moskau in der Tundra jenseits des Polarkreises.

Die zwei Helikopter seien fast zeitgleich einen Kilometer voneinander entfernt gestartet, so der Zivilschutz des sibirischen Gebiets Krasnojarsk. Die Piloten hätten auf Sicht fliegen sollen und ohne Aufsicht eines Fluglotsen. Nach etwa sieben Minuten sei es aus noch ungeklärter Ursache zur Kollision gekommen. dpa/nd

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