Glühende Landschaften

Forscher warnen vor »Heißzeit« / Organisationen fordern schnellen Strukturwandel

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Auch aus Potsdam werden derzeit Temperaturen über 35 Grad gemeldet. Hitzefrei haben internationale Forscher um das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) allerdings nicht. Sie legten am Montagabend eine Studie vor, in der sie vor einer globalen »Heißzeit« warnen, einem Zustand, in den die Erde aufgrund von diversen »Rückkopplungsprozessen« geraten könnte. Was das bedeuten würde, kann man sich nach wochenlanger Hitze und Trockenheit lebhaft vorstellen - ein Effekt, der sicher nicht unbeabsichtigt ist, aber den Gehalt der Studie auch nicht schmälert. Selbst wenn das Pariser Klimaabkommen eingehalten würde, schreiben die Wissenschaftler, könnten die Temperaturen im Schnitt um bis fünf Grad steigen, der Meeresspiegel um bis zu 60 Meter ansteigen. PIK-Direktor Joachim Schellnhuber sprach von der Gefahr eines »dauerhaften Supertreibhaus-Klimas«.

Zwar sinken die Temperaturen in Deutschland laut Vorhersagen zum Wochenende, doch die Wetterextreme werden wohl bleiben - zumal etwa der Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland in den letzten neun Jahren laut den Umweltschutzorganisationen WWF und Germanwatch nicht gesunken ist. Das nahmen diese zum Anlass für einen »Weckruf für den Klimaschutz«. Sie fordern darin die Bundesregierung zu Sofortmaßnahmen auf sowie dazu, das im Koalitionsvertrag angekündigte Klimaschutzgesetz zügig in die Wege zu leiten. »Wenn die Bundesregierung über die Klimaziele von Paris nicht nur reden, sondern sie umsetzen will, dann muss sie jetzt den Strukturwandel organisieren«, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Dafür seien drei Schritte zentral: der verbindliche Ausstieg aus der Kohle bis 2030, der Umstieg auf ein treibhausgasneutrales Verkehrssystem und eine Transformation der Landwirtschaft. rst Seiten 3, 4, 9, 10 und 20

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.