- Politik
- Asylpolitik
Abschiebestopp für integrierte Geflüchtete gefordert
Laut Würzburgs Oberbürgermeister sollen gut integrierte Flüchtlinge trotzdem Ablehnung in Deutschland bleiben dürfen
Würzburg. Gut integrierte Flüchtlinge sollten auch bei Ablehnung ihres Asylantrags dauerhaft in Deutschland bleiben dürfen - das forderte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) gemeinsam mit der Sozialreferentin der Stadt, Hülya Düber (parteilos), am Donnerstag. »Es geht darum, denjenigen Menschen Heimat zu gewähren, die in unseren Städten längst Heimat gefunden haben und dies auf einer gesetzlichen Grundlage«, schreiben die beiden Politiker in ihrer Petition an den bayerischen Landtag.
Die beiden Würzburger Politiker benennen in ihrer Petition für ein neues Gesetz sechs Kriterien: Dazu gehören Deutschkenntnisse, der Nachweis außerordentlicher Integrationsbemühungen durch beispielsweise ehrenamtliche Arbeit, keine Straftaten, Arbeit oder Ausbildung oder zumindest Aussicht darauf. Allein in Würzburg gebe es mehrere hundert Menschen, auf die diese Kriterien zutreffen.
Schuchardt und Düber hoffen auf eine entsprechende Gesetzesinitiative auf Bundesebene. Nicht nur erwarte die regionale Wirtschaft eine zuverlässige gesetzliche Grundlage, um auch Flüchtlinge in ihren Betreiben ausbilden und beschäftigen und so dem Fachkräftemangel begegnen zu können. Auch ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern müsse gezeigt werden, dass ihr Engagement Positives bewirke.
Schuchardt ist gebürtiger Frankfurter und war in Hessen bei der CDU in die Kommunalpolitik eingestiegen. Nachdem er zuvor sieben Jahre lang Kämmerer der Stadt Würzburg war, wurde er 2014 als gemeinsamer Kandidat von CSU, FDP und Würzburger Liste zum neuen OB gewählt. Er ist der erste CDU-Oberbürgermeister in Bayern. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.