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Missbrauchsskandal in US-Kirche

Gesetzesänderungen gegen Verjährung gefordert / »Jahrzehntelangen Vertuschung« durch ranghohe Kirchenobere in Pennsylvania und im Vatikan

  • Lesedauer: 2 Min.

New York. Im US-Bundesstaat Pennsylvania haben einer umfassenden Untersuchung zufolge mehr als 300 katholische Priester über sieben Jahrzehnte hinweg über tausend Kinder sexuell missbraucht. Die Dunkelziffer könne jedoch deutlich höher liegen, da Berichte von vielen Kindern verloren gegangen seien oder die Betroffenen aus Angst geschwiegen hätten, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Abschlussbericht eines Geschworenengremiums (Grand Jury) des Bundesstaates. Das Gremium geht demnach von »tausenden« Opfern aus.

Der Untersuchungsbericht stützt sich auf dutzende Zeugenaussagen und eine halbe Million Seiten kircheninterner Dokumente. Fast alle der aufgezählten Fälle seien mittlerweile verjährt, heißt es in dem Bericht. Zwei Priester hätten jedoch innerhalb der vergangenen zehn Jahre Kinder missbraucht, einer davon bekannte sich demnach schuldig.

Die meisten Opfer waren der Untersuchung zufolge Jungen, viele von ihnen hatten noch nicht das Alter der Pubertät erreicht. Die Täter hätten Alkohol und Pornografie eingesetzt. Kinder seien begrapscht oder vergewaltigt worden.

Die Kirche in Pennsylvania habe die Täter meist jahrelang gedeckt, heißt es in dem Bericht. Auch deshalb könnten viele Vergehen nun nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden. Shapiro sprach von einer »jahrzehntelangen Vertuschung« durch ranghohe Kirchenobere in Pennsylvania und im Vatikan. Das Geschworenengremium forderte Gesetzesänderungen, wonach unter anderem eine Verjährung bei Kindesmissbrauch abgeschafft wird.

»Priester vergewaltigten kleine Jungen und Mädchen, und die Männer Gottes, die für sie verantwortlich waren, haben nicht nur nichts getan - sie haben das alles vertuscht. Über Jahrzehnte«, erklärte Pennsylvanias Generalstaatsanwalt Josh Shapiro. »Das Muster war Missbrauch, Leugnung und Vertuschung.« Agenturen/nd

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