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Zahl der Auszubildenden steigt wieder
Mehr junge Männer schließen Ausbildungsvertrag ab / deutlicher Anstieg bei Asylsuchenden aus Afghanistan und Syrien
Wiesbaden. Erstmals seit Jahren haben in Deutschland 2017 wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung begonnen. Insgesamt schlossen 515.700 Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag ab, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 1,1 Prozent oder 5700 Azubis. Ein deutliches Plus gab es bei den Ausbildungsverträgen von Männern aus den Asylherkunftsländern Afghanistan und Syrien.
Nach Angaben der Statistiker ist der Anstieg insgesamt auf neu abgeschlossene Ausbildungsverträge von Männern zurückzuführen - hier gab es einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Die Neuabschlüsse von Frauen waren mit einem Minus von 2,9 Prozent hingegen rückläufig.
Überdurchschnittlich hoch fiel der Anstieg mit einem Plus von 36,2 Prozent bei ausländischen Männern aus. Die Zahl der von ausländischen Frauen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen stieg um 3,3 Prozent.
Bei Männern aus Afghanistan und Syrien stieg die Zahl der Verträge von 3000 im Jahr 2016 auf 10.000 um mehr als das Dreifache. Davon kamen nach Angaben des Bundesamtes 5700 aus Afghanistan und 4300 aus Syrien. Bei den Frauen gab es einen Anstieg um 380 auf 820.
Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) begrüßte diese Entwicklung als erfreulich. »Integration durch Ausbildung kann gelingen«, erklärte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter. Das Wichtigste sei nun, »dass Ausbildungen zu Ende gemacht werden - unabhängig vom Ausgang des Asylverfahrens«, erklärte er. »Sonst wäre alles Engagement der Arbeitgeber umsonst.«
Die Vergabe der Ausbildungsduldung erfolgt durch die Ausländerbehörden, die in der Zuständigkeit der Bundesländer liegen. Diese haben jeweils eigene Vorschriften zur Anwendung erlassen und interpretieren die gesetzlichen Regelungen unterschiedlich. »Dies führt in der Praxis zu Unklarheiten für Arbeitgeber und Geflüchtete«, kritisierte Kampeter. »Leider verhindern die Bundesländer damit eine noch größere Bereitschaft der Betriebe, Geflüchteten den Weg in eine Ausbildung zu eröffnen.«
In den vergangenen Jahren war die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge kontinuierlich gesunken. 2017 belegte bei allen neuen Verträgen der Beruf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel den Spitzenplatz. Bei den Neuabschlüssen von ausländischen Jugendlichen war dem Statistischen Bundesamt zufolge der Beruf Verkäufer vor zahnmedizinischen Fachangestellten am stärksten besetzt. AFP/nd
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