Ob zu Fuß oder mit Fahrrad in die Schule
Der Schulalltag hat wieder begonnen - Eltern sorgen sich um Sicherheit auf dem Schulweg
Für viele Kinder hat nach den Sommerferien ein neuer Lebensabschnitt begonnen: Sie gehen zum ersten Mal in die Schule und sind damit aktive Teilnehmer am Straßenverkehr. Die Erfahrungen zeigen allerdings: Nur noch 37 Prozent der Grundschüler gehen zu Fuß in die Schule. Immer häufiger nutzen sie (auch als Fahrgemeinschaft) das Elterntaxi. Eine weitere Variante sind »Laufbusse«. Hier werden an unterschiedlichen Stellen vor Ort Treffpunkte vereinbart, wo sich die Kinder verabreden und gemeinsam zur Schule gehen.
Ungeachtet dessen gilt: Schulanfänger müssen den Schulweg frühzeitig üben. Denn sie müssen erst lernen, sich im Straßenverkehr richtig zu verhalten. Kinder benötigen bis zu dreimal mehr Zeit als Erwachsene, um auf gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu reagieren. Ihr Hör- und Sehvermögen ist eingeschränkt, die Orientierung fällt schwer.
Die meisten Eltern sind einige Wochen vor dem ersten Schultag den Weg mehrmals mit ihrem Kind abgegangen - am besten zu den üblichen Schulwegzeiten und nicht an Wochenenden - und haben auf Gefahrenstellen hingewiesen. Diese Lernphase ist mit Schulbeginn noch längst nicht abgeschlossen. Die jungen Schüler lassen sich leicht ablenken, so dass sie Erlerntes schnell vergessen. Nur gut eingeübtes und verinnerlichtes Verhalten kann die Sicherheit der Grundschüler im Straßenverkehr erhöhen!
Eltern sollten auch beachten: Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Kleine Umwege können durchaus sinnvoll sein. Den Kindern ist auch beizubringen, dass sie auch an Ampeln und Zebrastreifen vorsichtig sein müssen. Sie sollten Blickkontakt mit dem Autofahrer aufnehmen und erst losgehen, wenn er angehalten hat.
Ab wann mit Rad zur Schule?
Verbindliche Vorgaben dafür gibt es nicht. Eltern sollten die Fähigkeiten ihrer Kinder auf dem Rad realistisch einschätzen. Vor allem wenn sie wenig Übung haben, sind Kinder oft noch sehr darauf konzentriert, das Fahrrad unter Kontrolle zu halten. Geschwindigkeit und das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer einzuschätzen, ist für sie schwer, weil ihnen die Erfahrung fehlt. Daher sind sie in den ersten Grundschuljahren nur begrenzt in der Lage, alleine mit dem Rad den Straßenverkehr zu meistern.
Um die Verkehrsregeln richtig zu beherrschen, kann der regelmäßige Besuch auf einem Verkehrsübungsplatz helfen. Viele Grundschulen bieten in der dritten oder vierten Klasse eine Radfahrausbildung an. Sie endet mit einer praktischen Prüfung, nach der die Kinder den Fahrradführerschein erhalten. Eltern sollten parallel dazu mit ihrem Kind immer wieder das Radfahren auf dem individuellen Schulweg üben.
Wissen sollten Eltern: Bis zum achten Lebensjahr müssen Kinder mit ihrem Rad auf dem Gehweg fahren. Dann dürfen sie zwei Jahre lang zwischen Gehweg, Radweg und Fahrbahn wählen. Ab zehn Jahren ist dann der Gehweg tabu.
Zu achten ist auf ein verkehrstüchtiges Fahrrad mit funktionierenden Bremsen und ausreichender Beleuchtung. Ein Helm senkt das Risiko von Kopfverletzungen bei Unfällen. Warnweste oder Fahrradwimpel erhöhen die Sichtbarkeit.
Übrigens: Kinder sind auf dem Schulweg über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert - egal wie alt sie sind und welches Verkehrsmittel sie benutzen. Allerdings gilt der Schutz nur auf dem direkten Hin- und Rückweg. joh
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.