Zu viele »Mittelköpfe«
Schiller-Brief versteigert
Einen handgeschriebenen Brief von Friedrich Schiller versteigert das Stuttgarter Auktionshaus Eppli für einen guten Zweck. Der Erlös für das Schreiben aus dem Jahr 1794 soll je zur Hälfte der evangelischen württembergischen Landeskirchenstiftung sowie der Stiftung »Saut Kuu« (»Starke Stimmen«) von Auma Obama, Schwester des früheren US-Präsidenten Barack Obama, zugutekommen. Der Brief sei zweifelsfrei echt, sagte Helmuth Mojem vom Deutschen Literaturarchiv Marbach am Dienstag in Stuttgart. In dem Brief an den befreundeten Schriftsteller Christian Gottfried Körner beschreibt Schiller Eindrücke eines mehrwöchigen Aufenthalts in Stuttgart. »Die Künste blühen hier«, verkündet der Literat und lobt das »vortreffliche Orchester und sehr gute Ballet«. Schiller bedauert lediglich, dass es unter den Gelehrten »mehr Mittelköpfe, als vorzügliche Genies« gebe. Der Verbleib des Briefs sei seit einer Versteigerung 1951 in Hamburg unbekannt gewesen, erläuterte Mojem.
Versteigert wird das Dokument im November in Stuttgart. Zu den weiteren Benefizstücken gehören ein Brief von Marie-Louise von Österreich, der zweiten Ehefrau Napoleons, eine Luxustasche der Bloggerin Caro Daur, der 1,6 Millionen Menschen im Netz folgen, sowie ein signiertes Sportshirt von Steffi Graf. epd/nd
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