Magere Ausbeute
Länder melden 680 Millionen Euro Ernteschäden / Bund genehmigt Nothilfen
Berlin. Mit 340 Millionen Euro wollen Bund und Länder den von der Dürre in ihrer Existenz betroffenen Landwirten unter die Arme greifen. Um den Weg für die Gelder frei zu machen, hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch in Berlin der diesjährigen Trockenheit ein »nationales Ausmaß« bescheinigt. »Wir verfolgen einen engen Zeitplan, damit den betroffenen Landwirten rasch geholfen wird«, kündigte die Ministerin an.
Die Ankündigung stieß überwiegend auf Zustimmung. Zahlreiche Verbände forderten darüber hinaus, zukünftig eine klimaschonende Landwirtschaft über die gemeinsame EU-Agrarpolitik zu steuern. Zahlungen sollen dann nicht mehr pro Hektar geleistet werden, sondern gekoppelt sein an Umweltmaßnahmen und den Erhalt der Biodiversität. »Es ist notwendig, instabile und anfällige Hochleistungssysteme in der Landwirtschaft zu ersetzen durch agrarökologische Anbaumethoden, die Bäuerinnen und Bauern eine Zukunft bieten und unsere Ernährung sichern«, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz, Hubert Weiger.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bekräftigte, dass sich an der Landwirtschaft eindrücklich zeige, wie Risiken durch die globale Erwärmung angeheizt werden. »Wetterextreme können häufiger oder heftiger werden, so wie dieses Jahr Hitze und Dürre, in anderen Jahren oder anderen Regionen aber auch Starkregen und Überschwemmungen. Das Klimaproblem landet auf unserem Teller«, sagte Hermann Lotze-Campen, Agrarökonom und Forschungsbereichsleiter am PIK. Auf Dauer werde es deshalb für die Bauern nicht reichen, sich an Klimaveränderungen anzupassen. »Die beste Gefahrenvermeidung ist die Stabilisierung des Klimas«, so Lotze-Campen. had Seiten 2 und 3
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