Amnesty fordert Verbot von Killerrobotern

Menschenrechtler: Entscheidungen über Tod und Leben dürfen nicht Maschinen überlassen werden

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Unmittelbar vor einer neuen UN-Verhandlungsrunde zu autonomen Waffensystemen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ein Verbot von Killerrobotern gefordert. Entscheidungen über Tod und Leben dürften nicht Maschinen überlassen werden, erklärte Amnesty in der Nacht zu Montag in einer Mitteilung. »Killerroboter sind nicht mehr Stoff nur von Science-Fiction«, sagte Amnesty-Mitarbeiterin Rasha Abdul Rahim. Bei Drohnen und automatischen Gewehren, die ihre eigenen Ziele auswählen könnten, habe der technologische Fortschritt bereits das Völkerrecht überholt.

»Wir bewegen uns in eine Zukunft, in der Menschen aus den Entscheidungsprozessen beim Einsatz von Gewalt ausgelöscht sein könnten«, sagte Rahim. Ein Kurswechsel sei aber noch nicht zu spät. Ein Verbot vollautomatischer Waffensysteme könnte Schreckensszenarien verhindern.

Ab Montag stehen bei der UN-Verhandlungsrunde in Genf die Gefahren durch nicht mehr von Menschenhand gesteuerte Waffen im Mittelpunkt. Zahlreiche Staaten wollen sogenannte Killerroboter verbieten. Länder, die solche Waffen entwickeln, wollen den technischen Fortschritt aber nicht behindern und streiten deshalb bislang etwa über eine klare Definition, um welche Waffensysteme es überhaupt genau gehen soll.

An den Verhandlungen nehmen mehr als 75 Länder teil, darunter Deutschland. Autonome Waffen lernen mit Hilfe künstlicher Intelligenz selbst, welche Ziele sie ansteuern, zerstören oder töten. Sie werden noch nicht eingesetzt, sind technisch aber bereits möglich. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.