IG BAU fordert mehr Personal

Gewerkschaft will Ämter besser aufstellen, damit schneller gebaut wird

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Halbjahresbilanz der IndustrieGewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fällt bescheiden aus. Zwar wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahres 10 110 Wohnungen in Berlin genehmigt. Doch das seien lediglich 0,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. Dabei beruft sich die IG BAU auf die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Demnach würden die Bauherren derzeit Investitionen von knapp 1,4 Milliarden Euro planen. So viel Geld müsste fließen, um aus den erteilten Genehmigungen tatsächlich neue Wohnungen zu schaffen. In Berlin gab es zuletzt auch das Problem, dass Genehmigungen gar nicht genutzt wurden, sondern stattdessen Grundstücke lieber spekulativ wiederverkauft wurden.

Die IG BAU sieht bei den Investitionen so oder so noch Luft nach oben. »Viele Sozialwohnungen sind aus der Preisbindung gefallen - und jetzt mit deutlich höhere Mieten auf dem Markt«, sagt der Berliner Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft BAU, Christian Stephan. Aus seiner Sicht helfe gegen den Schwund bei den Sozialmietwohnungen und gegen den Mangel an bezahlbaren Wohnraum nur eins: »bauen, bauen, bauen«, erklärte Stephan.

Erschwert werde das Umsetzen beim Bauen und Planen aus Sicht der IG BAU allerdings durch das fehlende Personal in den Bauämtern. »Der jahrelange Personalabbau in den Ämtern rächt sich in Zeiten einer anziehenden Baukonjunktur besonders«, sagt Stephan. Dadurch würden wichtige Bauprojekte verschleppt. Die Gewerkschaft fordert deshalb von der Politik und dem rot-rot-grünen Senat ein Gegensteuern und mehr Personal für die Bauämter.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.