Kriegsverbrechen Riads in Jemen
UN-Vorwürfe auch gegen Rebellen
Genf. Die UN-Kommission zu Jemen hat der Militärkoalition unter Saudi-Arabien Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Gezielte Luftangriffe auf zivile Ziele hätten viele Menschenleben gefordert, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Kommission. Militärflugzeuge der Koalition hätten in den vergangenen Jahren Wohngebiete, Märkte, Beerdigungen, Hochzeiten, Gefängnisse, zivile Schiffe und Gesundheitseinrichtungen angegriffen. Zudem verletze die Koalition mit der Blockade von Seehäfen, Flughäfen und Landverbindungen nach Jemen das humanitäre Völkerrecht, hielt der Vorsitzende der Kommission, der Tunesier Kamel Jendoubi, fest. Laut den UN wurden im Jemen-Konflikt seit März 2015 mindestens 6600 Zivilisten getötet, mehr als 10 500 hätten Verletzungen erlitten. Die Jemen-Kommission, die seit 2017 im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates ermittelt, wirft auch den Huthi-Rebellen grobe Verstöße gegen das Völkerrecht vor. So setzten sie Waffen mit einer weiten Streuung in städtischen Kampfzonen ein und nähmen somit zivile Opfer in Kauf. epd/nd
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