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Falscher Feminismus
Maria Jordan über die selbst ernannten Lebensschützer
Die Anti-Choice-Bewegung ist in vielen europäischen Ländern heute stärker denn je. In Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Irland propagieren sie einen vermeintlichen Humanismus, hinter dem in Wahrheit ein reaktionäres und anti-feministisches Weltbild steckt.
Die Abtreibungsgegner*innen setzen alles daran, ungewollt Schwangere zu kriminalisieren, Frauenrechte und das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung noch stärker zu beschneiden. Politische Unterstützung erfahren die selbst ernannten »Lebensschützer« inzwischen nicht nur vom rechten Flügel der CDU/CSU, auch die AfD nutzt die als »Schutz der Menschenwürde« getarnte Anti-Abtreibungslobby für die Verbreitung ihrer frauenfeindlichen Politik.
Die »Würde«, von der sie dabei sprechen, gilt dabei aber nur für weiße, heterosexuelle Christ*innen. Gegen alle anderen - Geflüchtete, Migrant*innen und ihre Nachkommen, Schwule, Lesben und Transpersonen wird unverhohlen gehetzt.
Mit dem Erstarken rechter Akteure in den Parlamenten und auf den Straßen Europas verbreitet sich auch der Antifeminismus. Besonders dann, wenn unter Rechten Frauen versuchen, sich als Feminist*innen zu vermarkten, muss man sich vor Augen halten: Es gibt keinen Feminismus ohne Anti-Rassismus!
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