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Training für die Sturmflut

Norddeutsche Bundesländer beraten über Klimawandel

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Der Dürresommer und die Debatten um den Kohleausstieg haben das Thema Klimawandel wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Vor diesem Hintergrund kommen am Mittwoch in Schwerin Vertreter der fünf norddeutschen Bundesländer und renommierte Klimaforscher zu einer Regionalkonferenz zusammen. Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker wollen mit Wissenschaftlern beraten, wie die Erderwärmung gebremst werden kann.

Parallel zu der Tagung soll am Mittwoch eine zweitägige Stabsübung beginnen. Dabei werden eine schwere Nordsee-Sturmflut und die Aufnahme Tausender Betroffener aus den Nachbarländern in Mecklenburg-Vorpommern simuliert. Das Zusammenspiel der Krisenstäbe soll trainiert werden. »Auf Schadensereignisse jeglicher Art müssen wir gut vorbereitet sein«, betont Innenminister Lorenz Caffier (CDU).

Schwerpunkt der Konferenz wird das Thema »Infrastruktur im Klimawandel« sein. Dazu sind Diskussionen zum angepassten Bauen, zu Versorgungssicherheit und Katastrophenschutz sowie zu Veränderungen im Verkehr geplant. Mecklenburg-Vorpommern hatte 2012 in Neustrelitz das Landeszentrum für erneuerbare Energien eingerichtet, das Verbraucher, Firmen und Institutionen bei der Nutzung ökologischer Energiequellen, Gebäudeplanungen und Klimaschutzmaßnahmen berät.

»Die Regionalkonferenzen beleuchten die Herausforderungen des Klimawandels grenzübergreifend und tragen dazu bei, das Bewusstsein dafür zu schärfen«, erklärt der Schweriner Energieminister Christian Pegel (SPD). Er erhoffe sich von dem Treffen, für das Mecklenburg-Vorpommern erstmals Gastgeber ist, neue Impulse für gemeinsame Strategien.

Seit langem versuchen die norddeutschen Länder im Verbund, die Energieversorgung rascher auf erneuerbare Quellen wie Sonne und Wind umzustellen. Doch stoßen sie dabei auf Widerstände vornehmlich aus den wirtschaftsstarken Bundesländern im Westen und Süden. Ein lange Zeit zögerlicher Netzausbau verhindert, dass Windstrom aus dem Norden zu Großverbrauchern im Süden und Westen gelangt. Nach Berechnungen der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin trug die Windkraft in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein 2016 zu über 40 Prozent zur Stromproduktion in diesen Ländern bei. In Bayern, wo viel Atomstrom produziert wird, und Nordrhein-Westfalen mit seinen großen Kohlekraftwerken betrug der Windstromanteil vier Prozent. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete mit insgesamt 67 Prozent den bundesweit größten Ökostromanteil. Doch steuert der Nordosten gerade zwei Prozent zur deutschen Stromproduktion bei, Bayern 12 Prozent. dpa/nd

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