• Politik
  • Geflüchtete auf Mittelmeer

»Aquarius«: Vereinbarung für zehn Menschen gefunden

Portugal, Frankreich und Spanien haben sich geeinigt, die Menschen vom Boot aufzunehmen. Frankreich hatte sich zuvor geweigert.

  • Lesedauer: 2 Min.

Lissabon. Portugal hat mit Frankreich und Spanien eine Abmachung zur Aufnahme von zehn Flüchtlingen des Rettungsschiffes »Aquarius« getroffen. Das teilte das portugiesische Innenministerium am Dienstag mit. Insgesamt befinden sich allerdings 58 Geflüchtete an Bord. Das Schiff der Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée befindet sich derzeit in der Nähe von Malta.

Das Rettungsschiff hatte am Montag um eine offizielle Anlegeerlaubnis im Hafen von Marseille gebeten. Die französische Regierung reagierte zurückhaltend und forderte eine »europäische Lösung«.

Nachdem Italiens rechtspopulistische Regierung im Sommer verkündet hatte, keine Rettungsschiffe mehr anlegen zu lassen, irrte die »Aquarius« bereits mehrmals auf der Suche nach einem Hafen über das Mittelmeer.

Besonders dramatisch war eine Odyssee des Schiffs im Juni, nachdem es vor der libyschen Küste 630 Flüchtlinge an Bord genommen hatte. Italien und Malta verweigerten der »Aquarius« das Anlegen, nach tagelangem Warten durfte sie schließlich in den Hafen der spanischen Stadt Valencia einlaufen, die Flüchtlinge durften von Bord gehen.

Im August durften 141 Migranten erst nach langem Warten in Malta an Land gehen, nachdem sich mehrere EU-Länder zu deren Aufnahme bereit erklärt hatten.

Zusätzliche Probleme hat die »Aquarius«, weil Panama am Wochenende angekündigt hat, dem Hilfsschiff die Flagge zu entziehen. Ihr Verlust würde das Schiff de facto lahmlegen. Panama reagiert damit auf eine Beschwerde Italiens. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.