• Berlin
  • Koalitionen von CDU und LINKE

Rot sehen und schwarz sehen

Andreas Fritsche hält wenig von Koalitionen mit CDU und LINKE

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Die CDU steht für den Unternehmer, der sich von seiner Hausfrau bekochen lässt und mit dem Auto zur Arbeit fährt, wo Beschäftigte zu möglichst geringen Löhnen für seinen Profit schuften, der seinen Sohn schon ab Klasse 5 aufs Gymnasium schickt und nicht möchte, dass dessen Karriere durch ein mit Schüler-Bafög gefördertes Arbeiterkind in Gefahr gerät. Die LINKE steht für die Beschäftigte, die mit dem Bus zur Frühschicht fährt und das Kind aus der Kita abholt, während ihr Mann vor seiner Nachtschicht noch das Abendessen für die Familie zubereitet. Das sind grob vereinfacht die jeweiligen Blickwinkel, aus denen diese beiden Parteien Politik machen. Dies reicht, um zu erkennen, dass es allenfalls kleine Schnittmengen gibt.

Dabei sind Fragen wie die Teilprivatisierung der Rente, die Zwei-Klassen-Medizin und Auslandseinsätze der Bundeswehr noch nicht einmal angesprochen. Aber es geht ja auch nicht gleich ums große Ganze, sondern vorerst nur um eine gleichwohl schwer vorstellbare Koalition auf Landesebene. Der märkischen CDU kann ein erstaunlich modernes Menschenbild bescheinigt werden, das berufstätige Frauen und miteinander verheiratete Männer einschließt. Dass die LINKE mit der CDU in Fragen wie Braunkohleausstieg oder innere Sicherheit versus Bürgerrechte nicht übereinstimmt, muss kein Hindernis sein. Auch mit der SPD muss sie da hart verhandeln.

Es könnte sein, dass sich SPD, CDU und LINKE zusammenraufen müssen, damit eine Landesregierung gebildet werden kann. Besser als eine Koalition wäre dann aber eine Minderheitsregierung, die sich tolerieren lässt oder mit wechselnden Mehrheiten agiert.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -