- Politik
- Bericht des Weltklimarats IPCC
Greenpeace fordert Kohleausstieg
Sonderbericht laut Umweltschutzorganisation ein »glasklarer« Auftrag an Bundesregierung
Hamburg. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Bundesregierung als Reaktion auf den Sonderbericht des Weltklimarats IPCC zu einem Ausstieg aus der Kohle aufgefordert. Der Bericht zeige, dass es möglich sei, den Temperaturanstieg bei 1,5 Grad zu begrenzen und so die »drastischen Folgen einer deutlich heißeren Welt abzuwenden«, erklärte Greenpeace-Experte Benjamin Stephan am Montag. »Die Zeit dazu ist knapp und der politische Auftrag für die Bundesregierung glasklar«, sagte er. »Es gibt keine Entschuldigung für ein reiches Industrieland wie Deutschland, seine CO2-Bilanz weiterhin mit alten, schmutzigen Kohlekraftwerken zu ruinieren.«
Die Risiken der Erderwärmung lassen sich nach Ansicht des Weltklimarats IPCC durch die Begrenzung auf 1,5 Grad einschränken. »Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft«, heißt es in dem Sonderbericht, der heute im südkoreanischen Incheon veröffentlicht wurde. Zwei Monate vor dem nächsten UN-Klimagipfel warnen die Forscher davor, was schon bei einer Erwärmung um 1,5 Grad Celsius passieren kann - und erst recht bei zwei Grad.
Der »breite gesellschaftliche Widerstand« gegen die Kohlepläne des Stromkonzerns RWE am Hambacher Forst zeige, »dass viele Menschen beim Schutz des Klimas längst weiter sind als die Politik«, so Klimaexperte Stephan weiter. »Es ist die Aufgabe der Bundesregierung und der Kohlekommission, den Kohleausstieg jetzt zu starten und bis spätestens 2030 abzuschließen. Auch die Verkehrswende weg vom Öl hin zu sauberen Verkehrsformen darf nicht länger warten.« Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.