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  • Alexander Jewgeniwitsch Mischkin

Identität des zweiten Skripal-Attentäters enthüllt?

Militärarzt des Geheimdienstes GRU angeblich für die Tat verantwortlich / Putin bezeichnet Skripal als »Dreckskerl«

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Journalisten haben nach eigenen Angaben auch die wahre Identität des zweiten mutmaßlichen Skripal-Attentäters enthüllt. Das teilte die Recherche-Webseite Bellingcat am Montagabend mit. Demnach soll es sich bei dem Verdächtigen, der unter dem Namen Alexander Petrow nach Großbritannien eingereist war, in Wahrheit um Alexander Jewgeniwitsch Mischkin handeln, einen bei der russischen Marine ausgebildeten Arzt in Diensten des Militärgeheimdiensts GRU. Ausgewertet haben die Journalisten unter anderem Angaben von Bekannten des Verdächtigen sowie verschiedene Ausweisdokumente. Den anderen mutmaßlichen Gift-Attentäter hatte Bellingcat Ende September als einen russischen Offizier namens Anatoli Tschepiga identifiziert.

Die britischen Ermittler werfen dem Duo vor, unter ihren Decknamen nach Salisbury gereist zu sein und den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt zu haben. Die beiden hatten im russischen Fernsehen erzählt, sie seien als Touristen nach Großbritannien gereist.

Vater und Tochter Skripal waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie mussten wochenlang intensiv behandelt werden und entkamen nur knapp dem Tod. London macht den Kreml für das Attentat verantwortlich. Moskau bestreitet die Vorwürfe. Der Fall löste eine diplomatische Krise aus.

Erst am Mittwoch hatte der russische Präsident Wladimir Putin den vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal als Landesverräter bezeichnet. »Einige glauben, Herr Skripal sei so etwas wie ein Menschenrechtsaktivist«, sagte Putin am Mittwoch in Moskau. »Er ist aber nur ein Dreckskerl, sonst nichts.« Skripal habe seine Heimat verraten. Bislang hatte sich Putin nur sehr selten zu Skripal geäußert, der sowohl für den russischen als auch für ausländische Geheimdienste gearbeitet hatte. Skripal war in Russland als britischer Spion verurteilt und bei einem Austausch 2010 freigelassen worden. dpa/nd

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