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Woran sind gefälschte Banknoten zu erkennen?
Im nd-Ratgeber vom 19. September 2018 wurde auf der Titelseite über die neuen und angeblich fälschungssicheren 100- und 200-Euro-Banknoten informiert, die Ende Mai 2019 in Umlauf kommen. Woran kann ich als Laie überhaupt gefälschte Banknoten so einfach erkennen? Und gibt es auch Fälschungen bei den Euromünzen? Bernhard H., Berlin
Falschgeld erkennen zu können, ist nicht unwichtig. Denn wird einem Verbraucher eine Fälschung untergejubelt, so hat er die Konsequenzen zu tragen. Denn nicht in jedem Fall werden ihm die »Blüten« von einer der nationalen Banken oder der Bundesbank ersetzt. Zudem: Wer gefälschtes Geld weiter nutzt, macht sich strafbar.
Allerdings: In diesem Falle schützt entgegen der alten Weisheit Unwissenheit vor Strafe. Wer ahnungslos mit »Blüten« bezahlt, hat nichts zu befürchten. Dennoch muss die Polizei ermitteln, und der Betroffene muss dann natürlich seine Ahnungslosigkeit belegen können.
Die meisten Fälschungen sind aber auch für einen Laien erkennbar. Die Bundesbank rät zu dem Prinzip »Sehen, fühlen, kippen.« Fälscher konzentrieren sich meist auf die Nachahmung einiger weniger Sicherheitsmerkmale. Meist fehlten drei oder gar vier, so dass das genaue Betrachten des Geldscheins schon Hinweise gibt. Einige Merkmale lassen sich nur durch Kippen prüfen. Während echte Scheine aus Baumwolle sind, sich fest und griffig anfühlen, nutzen Fälscher Papier.
Die im Handel erhältlichen Schnellprüfstifte, die vielfach auch an den Kassen von Supermärkten genutzt werden, können durchaus ein Hilfsmittel sein. Die Stifte erzeugen beim Falschgeld durch eine chemische Reaktion mit der Stärke im Papier einen sichtbaren Streifen, den es bei den neuen Scheinen nicht gibt. Denn echte Banknoten enthalten keine Stärke.
Was die veränderten Sicherheitsmerkmale der neuen 100- und 200-Euro-Scheine anbelangt, so haben sich die Experten etwas Neues ausgedacht. Auf der Vorderseite oben rechts gibt es ein »Satelliten-Hologramm«. Dort ist der jeweilige Wert »100« beziehungsweise »200« sehen. Um die Zahl bewegen sich beim Neigen kleine Euro-Symbole. Darunter gibt es, wie schon beim Fünfziger und beim Zwanziger, ein »Porträtfenster«, das durchsichtig wird, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Dann sieht man von beiden Seiten ein Porträt der Mythengestalt Europa. Überarbeitet wurde die »Smaragd-Zahl« auf der Vorderseite links unten. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert »100« bzw. »200« ändert die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau, wenn man die Banknote neigt. Neu ist, dass in die Zahl kleine Euro-Symbole integriert sind.
Fälscher machen natürlich auch vor Euromünzen nicht Halt, wenngleich hier die Fälschungsquote geringer als bei Banknoten ist.
Einen großen Teil können Laien allein durch genaues Untersuchen der Münzen erkennen. Teilweise ist das Münzbild zu weich oder nur unscharf eingeprägt. Oftmals kann es auch zu einem Abblättern der Farbe kommen, da die Beschichtung abgenutzt wird und die darunter liegende Farbe zum Vorschein kommt. Überzogene oder beschichtete Falschmünzen werden nach kurzer Zeit fleckig, weil sich die Beschichtung abnutzt und das andersfarbige Grundmaterial hervortritt.
Der Münzrand gibt weitere Hinweise, denn echte Münzen haben einen sauber ausgeprägten Münzrand. Wenn das Muster auf dem Rand unscharf oder unregelmäßig wirkt, deutet das auf eine Fälschung hin. Vor allem bei der gern gefälschten 2-Euro-Münze hilft ein Vergleich mehrerer Münzen, um einen »unschönen« Rand zu erkennen. Nimmt man sie nebeneinander in die Hand, zeigt sich, wie klar und glänzend ein echter 2-Euro-Rand geprägt ist. Zudem ist die Schrift nur auf der echten Münze deutlich lesbar.
Nicht zuletzt hilft auch der Magnettest. So ist aufgrund eines Sicherheitsmaterials der Mittelteil der 1- und 2-Euro-Münzen leicht magnetisch. Das bedeutet, wenn die Münze nicht magnetisch ist oder aber so stark am Magneten hängen bleibt, dass sie sich nicht abschütteln lässt, ist sie falsch. nd-ratgeberredaktion
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