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Rohrbomben an Trump-Kritiker verschickt
Sieben führende Demokraten und der Fernsehsender CCN sind betroffen
Washington. Zwei Wochen vor den US-Kongresswahlen schockieren an prominente Demokraten versendete Sprengsätze. Postsendungen mit Rohrbomben wurden unter anderem an den demokratischen Ex-Präsidenten Barack Obama, an die frühere Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und an den Nachrichtensender CNN adressiert. Trump sprach zwar von »abscheulichen Taten« und rief die USA zur Geschlossenheit auf - zugleich übte er erneut scharfe Kritik an den Medien.
Mindestens sieben Postsendungen mit Sprengsätzen konnten abgefangen werden, wie die Behörden mitteilten. Sie gingen an Obama, Clinton, CNN, Obamas früheren Justizminister Eric Holder sowie an die Abgeordnete Maxine Waters, die gleich mehrere Päckchen erhielt. Holder und Waters sind prominente Demokraten und Afroamerikaner.
Der New Yorker Sitz des Fernsehsenders CNN, der überwiegend kritisch über Trump berichtet, wurde nach Entdeckung der Postsendung evakuiert. Konkret war die gefährliche Lieferung an den ehemaligen CIA-Direktor John Brennan adressiert, der als Experte für CNN auftritt und ein scharfzüngiger Trump-Kritiker ist.
Ein vermeintlich an den demokratischen Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, geschickter Sprengsatz stellte sich laut US-Medien als falscher Alarm heraus.
Zu Schaden kam durch die Sprengsätze niemand. Den Behörde zufolge ähneln sich die Postsendungen, ein FBI-Agent bezeichnete den Inhalt als Rohrbomben. Als Absender stand der Name der demokratischen Politikerin Debbie Wasserman Schultz auf den Umschlägen.
New Yorks Polizeichef James O'Neill sagte auf CNN, noch sei unklar, ob hinter den Postsendungen ein Einzeltäter oder ein Netzwerk stehe. Er gehe aber davon aus, dass der oder die Täter in den kommenden Tagen gefasst würden.
Trump verurteilte die mutmaßlichen Anschlagsversuche: »Jegliche Akte der politischen Gewalt gehören nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika.« Er sprach von »abscheulichen Taten« und rief das Land zur Geschlossenheit auf: »In diesen Zeiten müssen wir uns vereinen.« Trump wird allerdings von vielen Kritikern vorgeworfen, durch seine oft aggressive Rhetorik das politische Klima selbst aufzuheizen und die Spaltungen in der US-Gesellschaft zu vertiefen.
Die demokratischen Spitzenpolitiker Nancy Pelosi und Chuck Schumer warfen Trump am Mittwoch vor, wiederholt »physische Gewalt« hingenommen zu haben und »die Amerikaner mit seinen Worten und Taten zu spalten«.
Ex-Außenministerin Clinton, die Trump bei der Präsidentschaftswahl 2016 unterlegen war, bezeichnete die Sprengsätze als Ausdruck der »beunruhigenden Zeiten«, welche die USA durchmachten. Das Land sei durch »tiefe Spaltungen« geprägt.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Wisconsin warb Trump zwar für Mäßigung im öffentlichen Diskurs - übte dann aber wieder scharfe Kritik an den Medien. »Die Medien haben auch eine Verantwortung, einen gemäßigten Ton anzuschlagen und die endlose Feindseligkeit und die ständigen negativen und oft falschen Attacken und Geschichten zu beenden«, sagte Trump. AFP/nd
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