Werbung

Machtkampf nicht nur um Idlib

Karin Leukefeld über den Syrien-Gipfel in Istanbul

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: 1 Min.

Bei ihrem Vierer-Gipfel zu Syrien am Wochenende haben die Türkei, Russland, Frankreich und Deutschland die Bildung eines Verfassungskomitees bis Jahresende gefordert. Auf ein solches Gremium hatten sich auch schon die über 1500 Teilnehmer beim »Kongress für nationalen Dialog« 2017 in Sotschi geeinigt. Es sollte aus Delegationen der Regierung in Damaskus und der umfassenden Opposition gebildet werden - nach UN-Sicherheitsratsresolution 2254 unter Ägide des UN-Sondervermittlers in Genf.

Die Liste der syrischen Regierung wurde eingereicht, die der Opposition wesentlich von der Türkei bestimmt. Syrische kurdische Parteien sind hier ausgeschlossen. Eine zusätzliche Liste der UN-Vertretung lehnt Damaskus ab - nicht das Verfassungskomitee an sich. Wenn nun auf einen Termin noch im Jahr 2018 gedrängt wird, ist das ein Druckmittel gegen Russland, das Damaskus nicht zur Räson bringt. In einem »neuen Format« soll dabei die Türkei aus der sogenannten Astana-Gruppe herübergezogen werden. Ankara spielt hier ein doppeltes Spiel - und Russland, als geschickter Organisator, beobachtet. In Idlib und im Norden und Osten Syriens stehen sich diese Akteure oder ihre Stellvertreter weiter bewaffnet gegenüber. Es geht um Macht und Einfluss in einer geostrategisch wichtigen Region. Russland will dies mit und für Syrien erreichen. Die anderen wollen es gegen Syrien und Russland durchsetzen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.