Digitale Deals mit Diktatoren

Olaf Standke über Restriktionen für Exporte der Überwachungsindustrie

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass sich die Bundesregierung allen Sonntagsreden zum Trotz schwer tut mit restriktiven Regeln für Rüstungsexporte, ist inzwischen landläufig bekannt. Erinnert sei nur an den politischen Eiertanz um Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien. Erst nach der Ermordung des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi beschloss Kanzlerin Angela Merkel jetzt, Exporte von Kriegsgütern zumindest vorübergehend zu stoppen. Da ist man in Berlin weiter als in Paris oder Madrid.

Geht es jedoch um schärfere Vorschriften gegen die digitale Aufrüstung autokratischer Regime, zeigt sich Deutschland in der EU als großer Bremser. Brüssel will den Verkauf europäischer Spähsoftware an Staaten verhindern, in denen Menschenrechte missachtet und Journalisten überwacht werden. Denn das gefährde ihre Arbeit und ende im schlimmsten Fall in Verfolgung, Folter - und Tod, wie nicht nur der Fall Khashoggi zeigt. Deshalb sei es erschütternd, dass die Bundesregierung die EU-Pläne im Profitinteresse diverser Firmen zu verwässern versuche, kritisieren Reporter ohne Grenzen scharf. Schwarz-Rot hat nun in der finalen Verhandlungsrunde im November die letzte Chance, der Überwachungsindustrie endlich eindeutige Grenzen bei verantwortungslosen Deals mit Diktatoren zu setzen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.