- Wirtschaft und Umwelt
- Keystone XL
US-Gericht stoppt umstrittene Ölpipeline
Richter fordert gründliche Überprüfung des von US-Präsident Trump genehmigten Projekts
Washington. Ein US-Bundesrichter hat am Donnerstag den Bau der umstrittenen Ölpipeline Keystone XL zwischen Kanada und den USA gestoppt. Die Regierung von Präsident Donald Trump habe nicht ausreichend erklärt, warum sie das Verbot des Projekts aufgehoben hat, begründete Richter Brian Morris vom Bundesbezirksgericht im Bundesstaat Montana sein Urteil. Die Entscheidung zwingt die Regierung zu einer gründlicheren Überprüfung des Projekts und dessen Auswirkungen auf das Klima, Kulturgüter und die Tierwelt.
Präsident Trump hatte im Frühjahr 2017 grünes Licht für den Bau von Keystone XL gegeben. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte das Vorhaben vor allem aus Gründen des Klimaschutzes abgelehnt. Die Pipeline soll Öl aus Teersandvorkommen in Kanada zu Raffinerien im US-Bundesstaat Texas befördern. Der Baubeginn für den 1450 Kilometer langen Abschnitt auf US-Gebiet war für kommendes Jahr angesetzt.
Umweltschützer warnen unter anderem vor katastrophalen Folgen möglicher Lecks. Sie monieren außerdem, dass bei dem komplizierten Verfahren zur Ölgewinnung aus Teersand zu viel Treibhausgase freigesetzt werden. Auch US-amerikanische Ureinwohner haben gegen die Baupläne demonstriert.
Das zuständige US-Außenministerium habe eigene Untersuchungsergebnisse bezüglich des Klimawandels verworfen, um seinen Kurswechsel bei der Genehmigung der Pipeline abzusichern, schrieb Richter Morris in seine Urteilsbegründung. Eine Behörde könne jedoch nicht einfach »gegenteilige oder lästige Feststellungen« missachten. AFP/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!