Worten müssen Taten folgen

Marie Frank über das neue Konzept zur Integration

  • Marie Frank
  • Lesedauer: 2 Min.

Zuhören können ist der halbe Erfolg, das zeigt sich auch beim neuen Berliner Integrationskonzept. Die Verantwortlichen scheinen gelernt zu haben, dass die Geflüchteten und die Menschen, die ihnen Tag für Tag bei der Integration helfen, am besten wissen, was sie brauchen.

Und das ist dasselbe, was jede*r andere Bürger*in dieser Stadt möchte: eine Wohnung, einen Job und die Teilhabe am kulturellen Leben. Es ist daher begrüßenswert, dass die verschiedenen Senatsverwaltungen zusammenarbeiten wollen, um den neu ankommenden Menschen schnell ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Auch dass die Strukturen in den Bezirken gestärkt werden sollen, ist erfreulich, schließlich kommen dort die Geflüchteten an, wird dort Integration gelebt. Man kann nur hoffen, dass es nicht bei der Ankündigung bleibt.

Stärkt unabhängigen Journalismus
Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!

Ob die Maßnahmen am Ende den gewünschten Erfolg haben werden, steht auf einem anderen Blatt. Am wichtigsten ist es jetzt, die Geflüchteten aus den Massenunterkünften rauszuholen und ihnen eine eigene Wohnung zu vermitteln. Viele von ihnen sind derzeit gezwungen, über viele Jahre in den Gemeinschaftsunterkünften zu leben. 12.000 sogenannte Statusgewandelte sind es. Nach ihrer Anerkennung als Flüchtling ist es ihnen zwar theoretisch erlaubt, dort auszuziehen, doch auf dem Wohnungsmarkt eine Wohnung zu finden, ist für Menschen mit einem nicht deutschen Namen quasi unmöglich - erst recht für größere Familien. Das zu ändern, ist eine Mammutaufgabe.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.